Blitzableiter und Eierkocher: Die gängigsten Mobiltelefon-Mythen im Realitäts-Check

Telefonieren, SMS schreiben, Eier kochen und Popcorn zubereiten. Dem Handy werden zahlreiche Funktionen nachgesagt, die es so nicht erfüllen kann. Das Forum Mobilfunkkommunikation hat einige der Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.

Mobiltelefone können heutzutage bereits viel, aber noch längst nicht alles. Eier kochen zum Beispiel. Dafür mussten Handys nämlich in der Lage sein, ein Ei auf 70°C und mehr zu erhitzen und das können sie definitiv nicht. Die Sendeleistung moderner Mobiltelefone errecht nämlich maximal zwei Watt und damit zu wenig, um ein Ei zu kochen, selbst wenn man es mit zwei Handys versucht.

Wenn man schon keine Eier mit einem Handy kochen kann, dann sollte man doch zumindest Popcorn zubereiten können. Seit Jahren kursiert im Internet ein Video, auf dem zu sehen ist, wie es die Strahlung von vier läutenden Mobiltelefonen schafft, Popcorn zu machen. Auch diese Gerücht bewahrheitet sich im Praxistest leider nicht. Nicht einmal die Sendeleistung von vier Handys ist stark genug, um die notwendige Temperatur von 190°C zu erreichen.

Todbringende Mobiltelefone
So enttäuschend diese Nachrichten auch sein mögen, so gibt es doch auch Gerüchte, bei denen man froh ist, dass sie nicht wahr sind. Da wäre zum Beispiel der Mythos, demzufolge man auf Tankstellen nicht telefonieren darf, weil Explosionsgefahr besteht. Diese Mär stammt aus der Zeit, als Handys mit höherer Spannung arbeiteten und größere Akkus hatten. Damals bestand die Gefahr, dass ein Handy Funken schlägt, wenn es auf den Boden fällt. Dieses Risiko ist bei den modernen Mobiltelefonen mit kleinen Akkus nicht mehr gegeben. Zudem ist kein Fall überliefert, bei dem ein Handy eine Explosion ausgelöst hätte.

Wenn schon nicht vor Explosionen, sollte man sich dann vielleicht vor SMS fürchten? Immerhin gab es in Ägypten einen Fall, bei dem ein Mann eine SMS erhalten hatte und kurz darauf einen Schlaganfall erlitt. Die Nachricht von der Todes-SMS wurde von der ägyptischen Wochenzeitung "Egyptian Gazette" in Umlauf gebracht und löste eine Welle der Panik aus. Diese konnte erst durch die Entwarnung der Behörden eingedämmt werden.

Zu guter Letzt noch eine positive Nachricht für alle, die gerne bei jedem Wetter mit dem Handy unterwegs sind. Wer ein Mobiltelefon bei sich trägt, der ist kein wandelnder Blitzableiter. Handys enthalten zwar Metall und leiten dadurch gut, Blitze ziehen es jedoch vor, in größere Objekte einzuschlagen, zu denen die immer kleiner werdenden Handys nicht gehören. Bei einem Gewitter muss man also auch weiterhin keine Angst um sich und das Handy haben. Sollte man dennoch vom Blitz getroffen werden, so handelt es sich dabei um eine äußerst ungünstige Fügung des Schicksals.

(red)