Blackberry rüstet gegen das iPhone auf:
RIM schickt Torch 9800 in den Wettkampf

Der Blackberry-Hersteller RIM schickt ein Smartphone mit Touchscreen und Tastatur in den Kampf gegen das iPhone und die immer beliebter werdenden Android-Geräte. Mit dem neuen Torch 9800 will das Urgestein seine bröckelnde Stellung in der boomenden Branche festigen. "Das ist eine der bemerkenswertesten Neuvorstellungen in der Geschichte von RIM", sagte Co-Chef Mike Lazaridis.

RIM steht unter enormen Druck. Noch ist der Konzern die Nummer zwei bei den Smartphones nach Nokia. Doch Apple holt mit seinem iPhone in großen Schritten auf. Auch die Smartphones mit dem Android-Betriebssystem von Google erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Diese Hersteller setzen auf einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen), während viele langjährige Blackberry-Kunden auf eine Tastatur schwören.

RIM versucht nun mit dem Torch, das Beste aus beiden Welten zu vereinen: Hinter dem Touchscreen befindet sich eine Tastatur, die nach unten ausgefahren werden kann. Das Torch läuft als erstes Blackberry-Handy mit dem neuen Betriebssystem 6. RIM verspricht eine verbesserte Benutzeroberfläche. Einige Experten sprechen bereits von einer letzten Chance für RIM.

Das Torch wird in den USA zum Preis von 199,99 Dollar mit Zwei-Jahres-Vertrag angeboten - ausgerechnet von AT&T, jenem Mobilfunkanbieter, der auch das iPhone in den Vereinigten Staaten exklusiv unter Vertrag hat. Wird das Torch ein Erfolg, würde AT&T seine Abhängigkeit von Apple verringern. Marktstart ist der 12. August. Ob und wann das Torch nach Europa kommt, ließ RIM zunächst offen.

Skepsis bei Marktbeobachtern
Während RIM vom wichtigsten Gerät in seiner Geschichte spricht, bleiben Marktbeobachter aber skeptisch. "Der Blackberry Torch hilft zwar bei der Schadensbegrenzung. Neue User wird das Gerät aber kaum von der iPhone- oder Android-Plattform abziehen können", meint Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Ähnlich bewertet auch Ovum-Analyst Tony Cripps das neue Aushängeschild: "Mit dem Torch und dem neuen Betriebssystem entwickelt RIM die eigene Geschäftsstrategie weiter. Bahnbrechend sind die Neuerungen aber nicht ausgefallen."

(apa/red)