Billige Smartphones dank "eCosto"-Chip?
Neue Handyplattform von Texas Instruments

Der Chiphersteller Texas Instruments hat eine neue Single-Chip-Plattform für Handys namens "eCosto" angekündigt. Damit soll die Herstellung von Mobiltelefonen weiter verbilligt werden. Basis für die neuen Chips ist die vor zwei Jahren vorgestellte Plattform "LoCosto". Diese Chips, mit denen Mobiltelefone ihre Basisfunktionen erhalten, sollten ursprünglich Handys vor allem für den Vertrieb in Schwellenländer günstiger machen.

Bei eCosto werden nun zusätzlich umfangreiche Multimediafunktionen in den Baustein integriert. "Wir sehen in den Zielländern neben den Handys mit Basisfunktionen mittlerweile eine stark steigende Nachfrage nach High-End-Geräten mit erweiterten Funktionen", erklärt Victor Epifani, TI-Marketingmanager.

Mobiles Multimedia-Talent
Mit eCosto sollen weitere Multimediafunktionen und Anforderungen realisiert werden. "Die Videodarstellung wird mit bis zu 30 Frames pro Sekunde und der Verwendung von größeren QVGA-Displays deutlich verbessert. Die Kamera mit drei Megapixel Auflösung schießt mit einer Wartezeit von weniger als einer Sekunde nacheinander Fotos. Interaktive 2D- sowie auch 3D-Spiele liefern eine Grafik, die mit Videokonsolen vergleichbar ist", erläutert Epifani. Zudem unterstützt der OMAPV 1035, wie der erste Chip auf der eCosto-Plattform benannt ist, auch Java und WLAN-Anbindung. Gefertigt wird der Chip im 65-Nanometer-Verfahren.

"Unter 50 Dollar ist möglich"
Die LoCosto-Plattform wurde bisher von 15 Herstellern übernommen. Diese werden insgesamt 30 Modelle anbieten, die auf dem TI-Chip basieren. Bei den Produktionskosten der Mobiltelefone geht man davon aus, dass sie sogar noch unter 20 Dollar sinken. Die erwarteten Kosten für die eCosto-Multimedia-Handys liegen für TI anfänglich zwischen 60 und 120 Dollar, sollen jedoch ebenfalls fallen. "Unter 50 Dollar ist möglich", so Epifani. Auf die abschließende Frage, ob die preisgünstigen Geräte auch in europäischen Regalen zu finden sein werden, meint Epifani: "Wir produzieren unsere Chips für den weltweiten Markt. China wurde aufgrund der äußerst positiven Entwicklungen am Mobilfunkmarkt als primäres Absatzland gewählt. Ich gehe jedoch davon aus, dass auch europäische Mobiltelefone künftig auf unseren günstigen Chips basieren. Wann es jedoch soweit ist kann ich nicht sagen." (pte/red)