BenQ-Handys werden nicht mehr repariert:
Gesetzliche Gewährleitung nicht betroffen

Der insolvente deutsche Handyhersteller BenQ Mobile kämpft nach seiner Pleite nun auch mit Problemen im Kundenservice. Seit etwa zwei Tagen würden defekte Geräte nicht oder nur sehr eingeschränkt repariert, sagte BenQ-Sprecher Stefan Müller und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht von "Focus Online". Allerdings ist laut Müller davon nicht die gesetzliche Gewährleistung berührt, wie es in dem Bericht heißt, sondern Leistungen des Kundenservices.

"Wir arbeiten an einer Lösung, so dass das Problem spätestens Mitte nächster Woche wieder behoben sein wird", versicherte Müller. Die Probleme beträfen die für Service und Reparaturen zuständige BenQ-Tochter Inservio, für die auch ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt worden sei. Als Grund für die Schwierigkeiten, die schon einmal Ende September auftraten, nannte Müller ausbleibende Zahlungen des taiwanischen Mutterkonzerns. Wie viele Kunden betroffen sind, konnte er nicht sagen.

Die taiwanesische BenQ hatte die frühere Handy-Sparte vor etwa einem Jahr von Siemens übernommen, nach hohen Verlusten aber vor einigen Wochen den Geldhahn zugedreht. BenQ Mobile stellte daraufhin Ende September Insolvenzantrag. Rund 2.000 der 3.000 Mitarbeiter in Deutschland haben ihren Arbeitsplatz verloren. In Österreich sind vorläufig 30 der insgesamt 43 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet worden, das Unternehmen will so viele Mitarbeiter wie möglich halten. In Deutschland sind zwei Auffanggesellschaften für Bayern und Nordrhein-Westfalen geplant, deren Gesamtfinanzierung aber noch nicht gesichert ist. (APA/red)