Belastung durch Handymasten gering: Negative Auswirkungen trotzdem möglich

Belastung durch Handymasten gering: Negative Auswirkungen trotzdem möglich

Wie eine neue Studie beweist, ist die Belastund ruch Handymasten relativ gering. Langfristig negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen können dennnoch nicht ausgeschlossen werden. Die Untersuchung gab der Kärntner Gesundheitsreferent Peter Ambrozy (S) in Auftrag. Experten der Medizinischen Universität Wien und des Landes haben dabei zusammen gearbeitet.

Die Forsche des Institutes für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien haben in Zusammenarbeit mit der Unterabteilung Umweltmedizin und Gesundheitsförderung des Landes zwischen September 2000 und April 2001 in Faak am See, Greifenburg, Preitenegg, Weißbriach und Winklern die Untersuchungen durchgeführt.

Belastungen gemessen
Ziel dabei war es, die tatsächliche Belastung der Bevölkerung hinsichtlich der Exposition gegenüber Mikrowellen von Mobilfunkbasisstationen im ländlichen Raum zu ermitteln. Auch sollte herausgefunden werden, ob es Hinweise für Auswirkungen dieser Exposition in der Umgebung von Basisstationen auf Gesundheit und Wohlbefinden gebe.

Nur zehn prozent befürchten Schäden
Die Studie habe gezeigt, dass sich durch den Mobilfunk die Immission an hochfrequenten elektromagnetischen Feldern insgesamt deutlich erhöht habe, teilte Ambrozy in Klagenfurt mit. Die Immissionen durch die Mobilfunk-Basisstationen seien aber auch in den Wohnungen in unmittelbarer Umgebung gering und würden den in der parlamentarischen Mobilfunk-Petition geforderten Richtwert von einem Milliwatt pro Quadratmeter nur in einzelnen Fällen überschreiten. Auch sei ermittelt worden, dass es in der Bevölkerung nur eine Minderheit von zehn Prozent gebe, die starke Befürchtungen habe, dass von der Basisstation nachteilige gesundheitliche Auswirkungen ausgehen könnten. 58 Prozent hätten diesbezüglich gar keine Befürchtungen.

Langfristige Auswirkungen nicht ausgeschlossen
"Trotz der niedrigen Exposition kann nicht ausgeschlossen werden, dass die langfristige Exposition das Wohlbefinden beeinträchtigt", meinte Michael Kundi vom beauftragten Institut. Symptome wie Kopfschmerzen, Zittern, Verdauungsbeschwerden, rasche Erschöpfung und in geringerem Maß auch Beeinträchtigungen des Schlafes würden einen Zusammenhang mit der Exposition zeigen. Diese Zusammenhänge könnten nicht auf die Angst vor der Basisstation oder andere bekannte Störvariablen zurückgeführt werden.

Vieles noch nicht geklärt
Sowohl die vorliegenden Untersuchungsergebnisse als auch viele noch nicht oder nicht ausreichend geklärte Fragen zu gesundheitlichen Wirkungen im Zusammenhang mit dem Mobilfunk würden ganz klar den mittlerweile auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO eingeforderten Forschungsbedarf zeigen, meinte Ambrozy. "Im Spannungsfeld zwischen Betreiberinteressen, unbefriedigenden rechtlichen Rahmenbedingungen, medizinischem Wissensstand und technischen Möglichkeiten liegt mir der Gesundheitsschutz der Bevölkerung besonders am Herzen", betonte er. Daher dürfe es künftig zu keinen weiteren Überschreitungen des Ein-Milliwatt-Grenzwertes kommen.

Anrainerrechte und Grenzwerte nicht definiert
Außerdem forderte Ambrozy, dass bei der Errichtung von Basisstationen nicht nur wirtschaftliche und funktechnischen Kriterien sowie die Anforderungen des Landschafts- und Ortsbildschutzes zu erfüllen seien, sondern auch glaubhaft Vorsorge für die Gesundheit betreiben werden müsse. Deshalb appellierte er an die Betreiber und Gemeinden, die Bevölkerung vor der Errichtung von Basisstationen umfassend zu informieren und in die Wahl von alternativen Standorten einzubinden. Rechtliche Belange des Mobilfunks würden in die Bundeskompetenz fallen und seien im Telekommunikationsgesetz festgehalten. Dabei würden aber bis dato weder Anrainerrechte noch Grenzwerte definiert sein, kritisierte der Gesundheitsreferent. (apa/red)