Behaltefrist nach TI-Ausstieg abgelaufen: ÖIAG will Telekom Austria-Anteile verkaufen

Am Montag lief die über die Staatsholdung ÖIAG verhängte, viermonatige Behaltefrist für die Telekom Austria-Aktien aus. Nach dem Totalausstieg der Telecom Italia (IT) aus Österreichs größter Telefongesellschaft wurde diese im Jänner in Kraft gesetzt. Die ÖIAG will ihren Anteil an der TA noch heuer auf 25,2 Prozent zu reduzieren. Der Zeitpunkt des Verkaufs steht noch nicht fest.

Der Vorstand des ÖIAG wurde vom Aufsichtsrat am 7. Mai ermächtigt., bis Jahresende die Telekom Aktien auf eine Sperrminorität von 25,2 Prozent zu verkaufen. Über eine Börsenplatzierung soll ein Aktienpaket von 17 Prozent, derzeit rund eine Milliarde Euro wert, vor allem an institutionelle Investoren abgegeben werden.

Idealer Zeitpunkt wird noch abgewartet
Ob die ÖIAG schon im Juni verkauft oder zu einem späteren Zeitpunkt, ist vorerst offen. "Wir haben bis Ende des Jahres Zeit zu verkaufen", bekräftigte ÖIAG-Pressesprecherin Anita Bauer am Dienstag gegenüber der APA. Man habe keinen Zeitdruck. "Wir beobachten jetzt das Börsenumfeld", das zuletzt nicht das allerbeste gewesen sei. "Unter Wert werden wir nicht verkaufen", so Bauer.

TA-Aktie hat an Wert eingebüßt
Nach dem Hoch von 12,70 Euro in der ersten April-Hälfte hat die TA-Aktie seither über 10 Prozent an Wert eingebüßt. Am Vormittag notierte die seit Herbst 2000 an der Wiener Börse gelistete "Volksaktie" mit 11,35 Euro um 0,8 Prozent schwächer.

Privatisierung kann zügig stattfinden
Heimische Analysten hatten zuletzt gemeint, nach Auslaufen der Behaltefrist könnte zügig privatisiert werden. Wann tatsächlich verkauft werde, hänge freilich von der Verfassung der Märkte ab, wie es hieß. Der Juni sei aber nicht ausgeschlossen. Wenn die Märkte gut sind, werde schon im Juni verkauft - wenn nicht, sei ein Verkauf erst wieder nach der Sommerpause im September wahrscheinlich. (apa/red)