Ballmer hegt Zweifel an Windows Mobile:
Microsoft-Boss will Entwickler auswechseln

Ballmer hegt Zweifel an Windows Mobile:
Microsoft-Boss will Entwickler auswechseln

Microsofts CEO Steve Ballmer soll im Rahmen des diesjährigen Venture Capital Summit Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit des Smartphone-Betriebssystems Windows Mobile 6.5 angemeldet haben. Teilnehmerberichten zufolge habe Ballmer in Rahmen des Events schon den Launch von Windows Mobile 7 herbeigesehnt, obwohl Windows Mobile in der Version 6.5 erst am 6. Oktober 2009 auf den Markt kommen wird. Nicht zuletzt plane Ballmer, beinahe das gesamte Entwicklerteam auszuwechseln, um Qualität wie Aktualität der Software in Zukunft sicherzustellen.

Von Seiten des Redmonder Softwarekonzerns wurden Ballmers Aussagen bislang nicht offiziell kommentiert. Auch handelte es sich um eine Veranstaltung an der Analysten, nicht aber Journalisten teilgenommen haben.

"Windows Mobile 6.5 wird unter dem Produktnamen 'Windows Phone' mit einer brandneuen Benutzeroberfläche sowie mit erweiterter Touchscreen-Unterstützung aufwarten. Auch an Windows Mobile 7 wird bereits gearbeitet", sagt Thomas Lutz, Unternehmenssprecher von Microsoft Österreich. Die Version 6.5 werde zudem mit weiteren Services wie my Phone und Windows Marketplace flankiert. Wann die Veröffentlichung der nächsten Version erfolge, hänge entscheidend vom Verlauf der Betaphase sowie von künftigen Gerätetypen und -spezifikationen ab, gibt Lutz zu bedenken.

Experten-Zweifel an Funktionalität
Experten und Fachmedien erwarten die Veröffentlichung von Windows Mobile 7 im Laufe des Jahres 2010. Gerüchten zufolge war von Seiten des Unternehmens noch vor Kurzem das vierte Quartal 2009 anvisiert worden. Aber selbst im Falle eines zwischenzeitlichen Updates oder einer völlig überarbeiteten Version wird an der Funktionalität des Produkts gezweifelt. Microsofts Smartphone-Betriebssystem habe im Wettbewerb mit Apples iPhone oder Googles Android-Plattform im Privatkundensegment bisher nicht den gewünschten Eindruck hinterlassen, heißt es unter Analysten.

Microsoft setzt auf Breite statt Exklusivität
"Sicher ist nur, dass Microsoft selbst trotz anhaltender Gerüchte auch künftig keine Smartphones herstellen, sondern sich zur Gänze auf die Entwicklung von leistungsfähiger Software konzentrieren wird", betont Lutz. Microsoft verfolge ein partnergestütztes Geschäftsmodell, was eine größere Bandbreite an Geräten und Anwendungen nach sich ziehe als bei vielen Mitbewerbern. Der Konzern rechnet bis Jahresende mit 30 Mobiltelefonen, die auf der Grundlage von Windows Mobile 6.5 betrieben werden. Zahlreiche Hersteller wie etwa LG setzen zwar auf Windows Mobile, verfolgen jedoch eine Mehrebenenstrategie und nehmen parallel dazu auch Produkte auf Basis anderer Plattformen in ihr Portfolio auf.

Die Version 6.5 löst Windows Mobile 6.1 Anfang Oktober ab. Einige Produzenten reagieren indes - wie Samsung für einige OMNIA-Modelle oder HTC für sein Touch Pro 2 und das Diamond 2 - mit der Ankündigung kostenloser Updates auf die neue Windows-Mobile-Version. (pte/red)