Baldige Stagnation auf dem Handymarkt?
Anbieter wollen mit Zusatzfeatures punkten

Der Absatz von Mobiltelefonen wird langsam eingebremst. Zwar sollen die weltweiten Handyverkäufe im kommenden Jahr die Milliardengrenze durchbrechen, aber die Tage des großen Wachstums auf dem Markt scheinen vorbei. Wie eine Studie des Marktforschungsunternehmens Informa Telecoms and Media belegt, wird es für die Hersteller in Zukunft wichtig sein, sich auf die Zusatzfeatures der Geräte zu konzentrieren. Die Konsumenten müssen zunehmend davon überzeugt werden, ihre Handys regelmäßig aufzurüsten.

"Wir beobachten seit einigen Monaten eine Stagnation des Mobiltelefonmarktes. Im Jahr 2007 wird der Markt voraussichtlich bei einen Rückgang von rund fünf Prozent bzgl. der verkauften Menge verzeichnen", meint Andrea Gaal, General Manager Austria & Switzerland bei Sony Ericsson, gegenüber pressetext. Gründe dafür seien unter anderem die starke Marktsättigung, die 24-Monate-Vertragsbindung sowie der Wertkartenverkauf ohne Mobiltelefon. Zukunftssorgen macht sich Sony Ericsson dennoch kaum. "Wir verfügen als Hersteller von Mobiltelefonen dank unserer Mutterkonzerne über Vorteile, die kein anderer Player hat", gibt sich Gaal optimistisch. Das Infrastruktur- und Telekommunikations-Know-how von Ericsson in Verbindung mit Sonys Erfahrung im Bereich Unterhaltungselektronik seien eine gute Ausgangsbasis.

Langsame dritte Generation
Laut Studie wird sich auch die Verbreitung von 3G länger hinauszögern als ursprünglich angenommen. 2008 sollen demnach nur ein Viertel aller Mobiltelefone 3G unterstützen. Diese Prognose löst bei den Betreibern nicht gerade Freude aus. Das meiste Verkaufspotenzial für Handys gibt es vorerst noch in Asien, Lateinamerika und Afrika. Aufgrund von niedrigen Gewinnmargen werden sich die Verkäufe in diesen Märkten jedoch nicht ausreichend positiv auswirken. Die Hersteller sind in jedem Fall gezwungen, künftig verstärkt auf innovatives Design und Zusatzfunktionen bei Handys zu setzen.

Handy-Cam, MMS und TV als neue Cash-Cow?
Besonders der Handykamera wird künftig noch mehr Wichtigkeit beigemessen werden. Im kommenden Jahr werden mehr als die Hälfte aller Mobiltelefone bereits mit einer solchen ausgestattet sein. Nokia und Sony Ericsson haben beispielsweise damit begonnen, Software anzubieten, die es den Usern erlaubt, Bilder direkt auf einen persönlichen Weblog hochzuladen. Außerdem muss in Zukunft der MMS-Bereich stärker vorangetrieben werden. Bislang haben Multimedia-Nachrichten sich noch nicht richtig bei den Nutzern durchgesetzt. Nicht zuletzt wird aber besonders das mobile Fernsehen eine tragende Rolle spielen. Handy-TV könnte laut Studie der nächste Bereich sein, wo viel Geld auf Basis von Abo-Modellen zu machen ist. (pte/red)

Webtipp:
www.informatm.com