App-Stores auf dem Weg zur Goldgrube:
Konzept von Apple fast nicht mehr einholbar

App-Stores auf dem Weg zur Goldgrube:
Konzept von Apple fast nicht mehr einholbar

Der Vertrieb von Handy-Applikationen über das Web boomt und bekommt mit dem iPhone 4 einen neuerlichen Wachstumsschub. Laut der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird sich das Erfolgsmodell des App Stores von Apple durchsetzen. Da hohe Gewinne winken, werden auch die Betreiber mobiler Netzwerke danach streben, durch aufwendige Online-Shops und Kooperationen in öffentlich zugänglichen Innovationsinitiativen bestehenden Stores Konkurrenz zu machen.

Von der prognostizierten Wachstumsentwicklung, die laut den Frost-Experten in den nächsten drei Jahren die Umsätze ankurbeln wird, profitieren App-Entwickler wie Unternehmen. Denn Banken, Zeitungen und Dienstleister werden Applikationen entwickeln, um mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Das enorme Innovationstempo bewerten Fachleute als förderlich für den Wettbewerb. Ob Apple mit seinen Angeboten schnell einzuholen ist, bleibt aber sehr fraglich.

"Es dürfte enorm schwer werden, Shops in dem Umfang wie Apple aufzubauen. Der Konzern besitzt gegenwärtig von 150 Mio. Kunden die Kreditkarteninformationen. Der Vorsprung ist fast nicht einzuholen", erläutert Holger Frank, Gründer des Verbands der iPhone-Entwickler deutschsprachiger Apps (vieda). Trotzdem sprießen die Stores aus dem Boden und führen zu einem immens stark fragmentierten Marktumfeld.

Kunden-Dienstleistungen im Fokus
"Applikationen, die Kunden-Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen, gewinnen in immer mehr Bereichen an Bedeutung. Unternehmen verfolgen bereits auf diesem Wege das Ziel, dass sich Kunden auch mobil betreut und glücklich fühlen sollen", sagt Frank. Für Entwickler heißt die große Marktdifferenzierung aber, den verschiedenen Ansprüchen gerecht werden zu müssen und auf unterschiedlichen Plattformen zu arbeiten. Zudem kostet die App-Vermarktung Geld.

Indem mehr Stores den Wettbewerb anheizen, wird der Konkurrenzkampf im Bereich der Dienstleistungen und Anwendungen für mobile Inhalte härter, so die Frost-Prognose. In Bezug auf die Preise wird sich künftig zudem ein höherer Druck feststellen lassen. "Das Tor zu alternativen Umsatzmöglichkeiten, wie vor allem Werbung, wird sich somit immer mehr öffnen", sagt Frank. (pte/red)