Antrag bei Aufsichtsbehörde: Mobiltel will jetzt auch das Festnetz in Bulgarien bauen

Der bulgarische Handymarktführer Mobiltel, der vor einer Übernahme durch die Telekom Austria (TA) steht, will auch ein Festnetz in dem Balkanland aufbauen. Das berichteten bulgarische Medien. Das Unternehmen, das derzeit mehrheitlich im Besitz österreichischer Investoren ist, habe bei der staatlichen Aufsichtsbehörde für Kommunikation einen entsprechenden Antrag gestellt.

Mobiltel wolle sein Festnetz auf der Grundlage eines eigenen Optiknetzes gemeinsam mit Siemens anlegen, hieß es. Die Lizenz für das Festnetz wird bis Ende Jänner erwartet.

Drei Millionen Kunden
Bei einer Bevölkerungszahl von 7,8 Millionen hat Mobiltel in Bulgarien rund drei Millionen Kunden. Das geplante Festnetz von Mobiltel ist eine Herausforderung für die 2004 privatisierte bulgarische Telekom BTK, die von dem in Österreich registrierten US-Unternehmen Viva Ventures erworben worden war. BTK will von April 2005 an ebenfalls als Mobiltelefonbetreiber tätig sein.

Telekom hat Kaufoption
Die Telekom Austria-Gruppe, die mit ihrer Mobilfunktochter Mobilkom bereits in Südosteuropa tätig ist, hatte kürzlich eine Kaufoption für die Mobiltel erworben, die der TA das "alleinige und unwiderrufliche Recht" gibt, 100 Prozent des Grundkapitals der Mobiltel zu einem Unternehmenswert von bis zu 1,6 Mrd. Euro gegen Ende 2005 zu erwerben.

60 Prozent österreichische Aktionäre
Die Mobiltel gehört einem Konsortium von österreichischen und internationalen Finanzinvestoren. 60 Prozent stehen in Besitz von österreichischen Aktionären (40 Prozent davon gehören Geschäftsmann Martin Schlaff, je 10 Prozent dem Industriellen Hans Taus und dem Unternehmensberater Herbert Cordt), die restlichen 40 Prozent halten sieben Private Equity-Gesellschaften um ABN Amro Capital, Citigroup Investments und CVP. (apa/red)