Alcatel-Lucent stellt neuen Standard vor: Handy-TV künftig auch über Satellitensignal

Während das mobile Fernsehen über den Handy-TV-Standard DVB-H noch immer in den Startlöchern wetzt, wartet schon ein weiterer Standard auf Konsumenten und Broadcaster: Alcatel-Lucent stellte auf der Berliner Funkmesse IFA die Variante DVB-SH vor, die das Fernsehsignal in Teilen des UMTS-Frequenzspektrums über Satellit ausstrahlt.

Für die Broadcaster hat der neue Standard entscheidende Vorteile, weil die Wartung und Errichtung tausender Masten, wie sie bei DVB-H nötig ist, entfällt. Denn während der terrestrische ältere Bruder DVB-H das Signal von Mast zu Mast schicken muss, strahlt DVB-SH über das ganze Land aus.

Die Verbindung funktioniert nicht nur im Freien
Dass die Direktverbindung vom Satelliten aufs Handy nur im Freien funktioniert, ist dank des genutzten Frequenzbandes aus dem UMTS-Spektrum ebenfalls kein Problem: Das Signal kann einfach in die bestehenden Anlagen der Handybetreiber eingespielt und so zusätzlich im Land - auch indoor - verbreitet werden. Vorgesehen sind 30 Megahertz des UMTS-Spektrums, das so genannte "S-Band" von 2.170 Megahertz bis 2.200 Megahertz. Diese Bandbreite könnte von einem Satellitenbetreiber europaweit bespielt und auf einzelne Länder aufgeteilt werden.

Der Konsument spart sich zusätzliche Datenverrechnung
Eine extra Datenverrechnung würde für die User nicht anfallen, so Alcatel Lucent: Zwar nutze man das UMTS-Spektrum, für den Empfang werde aber nicht wie beim normalen Datenverkehr jedes Mal eine Verbindung aufgebaut. Vielmehr strahlen Satellit bzw. Masten ein Signal in die Breite aus, das von speziellen Handys empfangen werden kann.
(apa/red)