AK kritisiert hohe Handy-Grundgebühren: Steigerungen von bis zu 40 Prozent!

Die AK kritisiert starke Preiserhöhungen bei Handy-Grundgebühren. Telefonieren wurde zwar in den letzten Jahren immer billiger, die Anmeldepreise sind aber kräftig gestiegen und kosten mitunter um die Hälfte mehr. Die monatlichen Grundentgelte sind um bis zu 39 Prozent gesteigen, wie die AK-Analyse der Handytarife für Privatkunden zwischen 2001 und 2004 zeigt.

Außerdem sind die Tarifmodelle oft unüberschaubar, kurzlebig und verwirren die Kunden: Von insgesamt 56 angebotenen Modellen aller 4 Handyanbieter im Jahr 2001 gibt es jetzt nur mehr die Hälfte. Auch das Tarifwechseln beim gleichen Anbieter wird den "Altkunden" schwer gemacht - Preisvorteile gelten vor allem für Neukunden.

Grundentgelte wurden um bis zu 39 Prozent teurer
Seit 2001 bieten die monatlichen AK Tarifvergleiche den Konsumenten mehr Service bei den vielen Handyangeboten. Die AK Konsumentenschützer werteten die Daten der Handytarife für Privatkunden für den Zeitraum 2001 bis 2004 aus. Die AK Analyse zeigt, dass die Anmeldung bei den 2001 am Markt befindlichen Anbietern heuer zwischen 10 und 53 Prozent mehr kostet. Die monatlichen Grundgebühren für die noch nach wie vor angebotenen Tarife wurden je nach Anbieter bis zu 30 Prozent billiger oder sogar bis zu 39 Prozent teurer.

Anrufe ins eigene Netz sind kaum günstiger geworden
Ein Vergleich der durchschnittlichen Gesprächsentgelte aller sechs jetzigen Anbieter zeigt: Die Preise für Anrufe ins Festnetz sind seit 2001 leicht gesunken - durchschnittlich zwischen 2 und 6 Cent pro Minute. Billiger wurden auch Rufe in andere Handynetze im Schnitt zwischen 7 und 10 Cent und Mobilboxabfragen (durchschnittlich 6 Cent pro Minute). Anrufe ins eigene Netz sind kaum günstiger geworden. Wertkartenhandys wurden vor allem bei den Mobilboxabfragen deutlich billiger - im Schnitt 10 bis 24 Cent pro Minute.

Gesamtpreisentwicklung für drei typische Nutzer untersucht
Die Gesamtpreisentwicklung (Grund- und Gesprächskosten für 90 Minuten pro Monat) wurden zusätzlich für drei typische Nutzer - Einsteiger, Familie, Jugendlicher - untersucht: Tarife, die 2001 bereits bestanden oder deren eindeutige Nachfolgeprodukte wurden - je nach Nutzer - sowohl bis zu fünf Prozent teurer als auch bis zu 11 Prozent billiger (Vertragshandys), Wertkartenhandys wurden billiger (bis zu 19 Prozent), aber auch teurer (bis zu drei Prozent). Jugendliche profitieren am meisten von den sinkenden Kosten für Mobilbox und Rufe in andere Handynetze, sagen die AK Konsumentenschützer.

56 verschiedene Tarifmodelle seit 2001
Die vier größten Anbieter brachten seit 2001 insgesamt 56 verschiedene Tarife für Privatkunden auf den Markt. Davon wurden nur 28 auch noch im März 2004 angeboten, und nur 3 Tarife haben seit 2001 die gleiche Namensbezeichnung behalten. Verwirrend für den Konsumenten, ansonsten aber kein Nachteil: Bestehende Verträge werden meist zum vereinbarten Tarif weitergeführt.

Kunden sollten Wechselkosten prüfen
Aktionstarife gelten vor allem für Neuanmelder. Einige Anbieter verrechnen bestehen-den Kunden beim Wechseln Zusatzentgelte, andere verlangen die Gebühr nur beim Wechsel von einem höheren auf ein niedrigeres Grundentgelt, teilweise ist ein Umstieg innerhalb von Bindefristen unmöglich. Die AK rät, die Wechselkosten zu prüfen. (APA/red)