Ab 2004: Tele2 will mit eigener Handy-Vorwahl starten

Der schwedische Festnetz-, Internet- und Mobilfunkanbieter Tele2 baut sein Internet- und Mobilfunkgeschäft in Österreich weiter aus. Ab sofort biete Tele2 auch ADSL-Breitband-Internet an, kündigte Tele2-Chef Norbert Wieser an. Im ersten Halbjahr 2004 will der Betreiber, der seit Februar in Zusammenarbeit mit One auch im Handygeschäft tätig ist, als so genannter "virtueller Mobilfunkbetreiber" (MVNO) mit einer eigenen Handy-Vorwahl ("0688") starten.

"Wir liegen im Mobilfunkgeschäft sehr gut im Plan und werden bereits bis Jahresende 50.000 Handykunden haben. Derzeit liegen wir schon über der Hälfte", berichtete Wieser. Ursprünglich hatte Tele2 geplant, bis Februar - binnen eines Jahres seit dem Mobilfunkstart - 10 Prozent der insgesamt 500.000 Tele2-Kunden mit Mobilfunkdiensten zu erreichen.

Der Start als MVNO wird Tele2 mit dem neuen, seit August geltenden Telekomgesetz ermöglicht, das Mobilfunkbetreiber von der bisherigen Lizenzpflicht befreit. Außerdem hat ein MVNO nun das Recht auf Zusammenschaltung mit allen Mitbewerbern. "Wir haben mit den Zusammenschaltungs-verhandlungen bereits begonnen", so Wieser. Ein Abschluss der Verhandlungen werde sich aber noch ziehen, da Tele2 mit einem Eingreifen und einer Entscheidung des Regulators rechne. Tele2 ist als MVNO bereits in den Niederlanden, in Dänemark, Finnland und Norwegen tätig.

10.000 ADSL-Kunden anvisiert
Bis Ende 2003 erwartet sich Tele2 rund 5.000 bis 10.000 ADSL-Kunden. Das ADSL-Angebot von Tele2 umfasst bei einer monatlichen Grundgebühr von 24,90 Euro 250 Megabyte, zusätzlicher Datentransfer kostet 2,90 Euro pro 100 Megabyte. Als einmalige Installationskosten fallen bei Selbstinstallation 43,52 Euro an, die Installation durch einen Telekom Austria-Techniker kostet 130,80 Euro. Mit Siemens stehe Tele2 derzeit in Verhandlungen über eine drahtlose Funkausrüstung (WLAN) für Privatkunden, den Vertrieb dafür werde Tele2 aber nicht übernehmen, so Wieser.

Tele2 wolle 2004 die Verrechnung der Grundgebühr von der Telekom Austria (TA) für seine Kunden übernehmen, sofern die "bald" erwartete Entscheidung des Telekomregulators im laufenden Diskriminierungsverfahren dies erlaube, so Wieser. Damit werde Tele2 seinen Kunden künftig eine einzige Gesamtrechnung legen können. Tele2-Kunden bekommen derzeit zwei Rechnungen, die Grundgebühr wird von der TA verrechnet, die Telekomleistungen von Tele2. (apa/red)

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