200.000 Kunden nach zwei Jahren: UMTS-Anbieter '3' liegt deutlich hinter Konkurrenz

Der UMTS-Anbieter Hutchison ("3") hat in Österreich aktuell "über 200.000 Kunden", teilte "3"-Chef Berthold Thoma mit. Zum Jahresende 2004 waren es 160.000. Damit liegt "3" deutlich hinter den Mitbewerbern, die ihr Geld nahezu vollständig mit dem UMTS-Vorläufer GSM verdienen. Laut Telekom-Regulierungsbehörde RTR hatte Marktführer Mobilkom Austria im Jänner 3.228.000, T-Mobile 2.011.000, One 1.567.000 und tele.ring 912.000 Kunden. Die Daten beruhen auf Erhebungen von Mobile Communications.

Der Marktanteil von "3" lag im Jänner demnach bei 2,4 Prozent, die meisten Kunden habe man in der Altersklasse zwischen 18 und 35 Jahren. Dafür hat Hutchsion nach Eigenangaben mit rund 60 Euro pro Monat den größten Umsatz pro Kunden - obwohl das meistgenutzte Angebot bei 3Deal180 mit einer Pauschale von 25 Euro ist. Selbst für das teuerste Paket wird mit 55 Euro weniger verrechnet. Die zusätzlichen Einkünfte seien auf Datendienste sowie Zusammenschaltungsgebühren zurück zu führen. Demnach teile sich der Umsatz eines "3"-Kunden zu 80 Prozent auf Sprachtelefonie und zu 20 Prozent auf Datenumsätze auf (davon 8 Prozent durch SMS).

Einmal mehr wandte sich Thoma gegen die von der Mobilkom geforderte Änderung der Zusammenschaltungsentgelte. Dazu soll es ein Treffen zwischen den Mobilfunkbetreibern und der Telekom Control Kommission (TKK) geben. "Es kann nicht sein, dass wir die Existenz der Mobilkom durch zu hohe Gebühren langfristig sichern", so Thoma. Derzeit bekommt die Mobilkom von ihren Mitbewerbern für die Gesprächszustellung 10,86 Cent, T-Mobile 13,18 Cent, One 13,80 Cent, tele.ring 15,99 Cent und Hutchison als jüngster Marktteilnehmer sogar 19,62 Cent.

Kritik an UMTS-Roaming-Liste
Und er übt Kritik an der Mobilkom-Liste der UMTS-Roaming-Partner. Hier würden Länder genannt, die gar kein UMTS anbieten, so der "3"-Chef. Noch erhebliches Potenzial sieht er bei der Rufnummern-Portierung, sprich der Mitnahme der Rufnummer bei einem Betreiberwechsel. Bisher sei das Kundeninteresse eher enttäuschend, es gelte hier noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten. Insgesamt haben vom 16. Oktober 2004 - dem Start der Rufnummernmitnahme - bis 8. Februar 2005 knapp 20.000 Handynutzer ihren Anbieter unter Mitnahme der Handynummer gewechselt. Das entspricht rund 0,3 Prozent aller Handynutzer.

Kritik, wonach die Null-Euro-High-End-Handys von "3" im Handel nach kurzer Zeit ausverkauft seien, lässt er nicht gelten. Es gebe ein ausreichend großes Angebot. Er betonte, dass ein UMTS-Handy der günstigen Klasse rund das dreifache eines GSM-Telefons koste, bei den teuren Modellen sei der Preis rund eineinhalb mal so hoch. Rund 50 Prozent der von "3" verkauften Handys seien Modell von LG. Dass in der Branche und in Internetforen eine angeblich mangelnde Qualität des "3"-Netzes geklagt wird, kann Thoma nicht nachvollziehen. Eine Nokia-Studie würde gegenteiliges belegen, die Netzabdeckung in den U-Bahnen würde überdies gerade ausgebaut. (apa)