Vom Natur-Magazin zum Adventure-Game:
National Geographic startet Spiel-Sparte

Die National Geographic Society, die vor allem als Herausgeber eines monatlich erscheinenden Naturmagazins bekannt geworden ist, hat ihren offiziellen Einstieg in die Videospielbranche bekannt gegeben.

Wie Ted Prince, Executive Vice President of Operations der globalen Medienabteilung des Unternehmens mitteilt, werde man eine eigene Sektion namens National Geographic Games ins Leben rufen. Diese wird die Aufgabe haben, Titel für alle gängigen Videospielkonsolen, Handheld-Geräte sowie für Online- und Mobile-Plattformen zu entwickeln und zu vertreiben. Neben eigenen Produktionen sollen aber auch Kooperationen mit verschiedenen Studios der Games-Branche eingegangen werden, um das eigene Spieleportfolio zu erweitern. Mit Namco Bandai Games America und Sony Computer Entertainment habe man in dieser Hinsicht bereits die ersten Partner an Board holen können, heißt es von National Geographic.

Wandel der Spielebranche
"Dass mit National Geographic ein bisher branchenfernes Unternehmen seine Expertise im Bereich interaktiver Unterhaltungssoftware einbringen möchte, ist für mich wenig überraschend. Die Games-Branche ist ein hochattraktives Mediensegment und darüber hinaus ein Innovationsmotor für verschiedene Wirtschaftszweige", stellt Arjan Dhupia, Pressesprecher des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware, fest. Er erwarte zukünftig viele solcher Engagements, da die Spielebranche grundsätzlich sehr offen für Kooperationen sei. "Computer- und Videospiele sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, was Marktzahlen eindeutig belegen. Die Begeisterung für Unterhaltungssoftware kennt kein Geschlecht oder Alter, und genau hier liegen die Chancen für
etablierte und neue Unternehmen der Games-Branche", meint Dhupia.

"Mit dem Start unserer Games-Abteilung wollen wir unsere Cross-Platform-Strategie weiter vorantreiben. Uns geht es dabei um die Entwicklung einer einzigartigen Erfahrung für die Verbraucher, in deren Rahmen unsere Inhalte über die verschiedensten Plattformen und Geräte hinweg verbreitet werden sollen", erläutert Prince. NGG werde sehr eng mit Spielepublishern und -entwicklern zusammenarbeiten, um "lustige, hochqualitative Titel für die ganze Familie" zu produzieren. Der inhaltliche Schwerpunkt soll dabei auf den klassischen Hauptthemen von National Geographic liegen. "Unser Content ist für das weltweite Gaming-Publikum sehr gut geeignet", ist Prince überzeugt. Ziel sei es, "Unterhaltung mit Substanz" zu bieten und auf diese Weise auch die eigene Zielgruppe zu erweitern. "Mit dem Start von NGG weiten wir die Mission von National Geographic aus, bei der es darum geht, Menschen dazu zu inspirieren, sich Gedanken über unseren Planeten und umweltbezogene Probleme zu machen", betont Prince.

TV-Dokumentationen als Spielidee
Um den Einstieg in die Videospielbranche gebührend zu vollziehen, hat NGG bereits bei seinem Start den ersten eigenproduzierten Spieltitel vorgestellt. Dieser veranschaulicht sogleich, wie sich der Mutterkonzern die Transformation der klassischen National-Geographic-Inhalte in Videospielformat vorstellt. So basiert "Herod's Lost Tomb", das ab sofort für Computer und iPhone erhältlich ist, auf der Geschichte des von Rom eingesetzten Vasallenkönigs Herodes I., der zur Zeit Christi Geburts über die Regionen Judäa, Galiläa und Samarien geherrscht hat. Als inhaltliche Vorlage bediente sich NGG dabei bei Produktionen aus dem eigenen Haus, wie etwa der ausführlichen Berichterstattung zum Thema in der Dezemberausgabe des Print-Magazins und einer vom eigenen National-Geographic-Kanal produzierten TV-Dokumentation.
(pte/red)