Videospielverkauf nach Flohmarktprinzip:
Second Hand-Games gefragt wie noch nie

Der Markt für gebrauchte Videospiele boomt. Während die Gamesbranche insgesamt zulegt, kommt auch das Second-Hand-Geschäft immer mehr in Fahrt. Dem Videospielhändler GameStop hat der Verkauf von gebrauchten Spielen beispielsweise einen deutlichen Gewinnzuwachs eingebracht. Wie das Wall Street Journal berichtet, ist die Strategie, gezielt Second-Hand-Games zu vermarkten, für das Unternehmen voll aufgegangen. GameStop meldete ein Wachstum von 22 Prozent für die abgelaufene Weihnachtssaison. Das ist nicht zuletzt auf die Gebrauchtware zurückzuführen. Denn vergleicht man die Verkaufszahlen von GameStop mit anderen Händlern in den USA, zeigt sich ein deutlicher Unterschied. Best Buy, der größte US-Elektronikhändler, verbuchte im Unterhaltungssegment - darunter auch Videospiele - insgesamt ein Minus von zwölf Prozent.

GameStop habe aber auch bei den Verkäufen von Neuware zugelegt, so Unternehmenschef Daniel DeMatteo. Konkrete Zahlen für das letzte Quartal im abgelaufenen Geschäftsjahr soll es Ende März geben. Für das mit Januar zuende gehende Fiskaljahr rechnet der Händler mit einem Umsatz von rund zwei Mrd. Dollar in diesem Bereich.

Analysten bewerten das GameStop-Geschäftsmodell positiv, weil es sich klar von anderen Händlern abgrenzt. Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten sei es von Vorteil, wenn ein Nutzer ein altes Spiel auch wieder loswerden und dafür etwas anderes bekommen könne, meint Joseph Feldmann, Analyst bei der Telsey Advisory Group. Für das Unternehmen selbst wiederum ist die Strategie hoch profitabel. Im vergangenen Quartal machten die Second-Hand-Verkäufe 48 Prozent des Bruttogewinns aus. Gleichzeitig wiesen einige Analysten aber auch darauf hin, dass das Geschäft mit der Gebrauchtware zulasten der Entwickler ausfallen könnte, weil die Kaufbereitschaft für neue Spiele eventuell gemindert würde.

(pte/red)