Übernahmegerüchte um Ubisoft: Spiele-hersteller hängt an seiner Unabhängigkeit!

Der Spielehersteller Ubisoft hängt an seiner Unabhängigkeit. Der französische Konzern führt laut Vorstandschef Yves Guillemot Gespräche mit Investoren, nicht aber mit dem Konkurrenzten Electronic Arts. In letzter Zeit waren Gerüchte laut geworden, der Spiele-Riese strebe eine Übernahme von Ubisoft an.

"Wir haben bisher keine Verhandlungen mit Electronic Arts und wir wissen immer noch nicht, was sie wollen", erklärte er der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos". Ubisoft betrachtet einen Übernahmeversuch durch den Konkurrenten als feindlich. Electronics Arts - mit einem Jahresumsatz von knapp drei Mrd. Dollar (2,27 Mrd. Euro) der weltgrößte Computerspiele-Produzent - war Ende Dezember mit 20 Prozent bei Ubisoft eingestiegen und hatte damit Spekulationen über eine Komplettübernahme des französischen Wettbewerbers ausgelöst.

Gespräche mit Investoren
Guillemot sagte allerdings, Ubisoft führe Gespräche mit Investoren, um sie auf den Wert des Unternehmens hinzuweisen. Um seine Strategie ausführen zu können, müsse Europas drittgrößter Computerspiele-Hersteller sein Kapital unter Kontrolle haben. "Wir sind in Gesprächen mit finanziellen und industriellen Investoren, um sie vom wahren Wert von Ubisoft zu überzeugen", sagte Guillemot. "Es gibt ein großes Risiko, dass die Aktionäre denken, das sie einen guten Deal bekommen, wenn sie an Electronic Arts verkaufen, obwohl die Bewertung des Unternehmens dank unsere Entwicklungsstrategie steigen wird", fügte er hinzu.

Vivendi als Weißer Ritter
In der vergangenen Woche waren Spekulationen aufgetaucht, der Medienkonzern Vivendi Universal befinde sich in Übernahmegesprächen mit Ubisoft und könnte so als so genannter Weißer Ritter gegen Electronic Arts auftreten. Vivendi hatte entsprechende Berichte dementiert. Aus Ubisoft nahe stehenden Kreisen war verlautet worden, das Unternehmen habe die Investment-Sparte der Bank Credit Agricole, Caylon, damit beauftragt, bei der Zurückweisung eines möglichen Electronic Arts' Übernahmeangebots zu helfen. (apa/red)