Spielemesse E3: Wettrennen von Microsoft, Sony und Nintendo um Controller-Revolution

Hat das klassische Gamepad bald ausgedient? Auf der weltgrößten Spielemesse E3 (Electronic Entertainment Expo) in Los Angeles vermitteln die drei großen Konsolenhersteller diesen Eindruck zumindest. Nintendo, Microsoft, Sony: In seltener Einigkeit setzen die drei Rivalen auf neuartige Steuermethoden, die das Pad überflüssig machen wollen.

Am weitesten geht Microsoft mit dem Project Natal. Gesten- und Sprachsteuerung sollen das Pad komplett ersetzen. Wie das in der Praxis aussehen könnte, demonstrierte Gamedesigner-Legende Peter Molyneux auf der Microsoft-Pressekonferenz anhand einer Technologie-Demo namens „Milo“. Milo ist ein kleiner Junge. Ein Avatar in der Xbox, der mit dem Spieler Gespräche führt, auf Kommandos und auf Gesten reagiert. Wahrhaft revolutionär. Das Fachpublikum reagierte trotzdem verhalten, was wohl am Überbringer der Nachricht lag: Molyneux hat in der Vergangenheit schon mehr angekündigt, als er am Ende halten konnte…

Auch Sony will die Gamepads in Rente schicken und zeigte auf der E3-Pressekonferenz den Prototypen des PlayStation Motion Controllers. Der mit Bewegungssensoren ausgestattete Stick erinnert an die Wii Motion Fernbedienung und funktioniert im Zusammenspiel mit einer Kamera (PlayStation Eye). Ein Licht an der Spitze des Sticks sorgt dafür, dass die Cam den Bewegungen möglichst exakt folgen kann.

Und Nintendo? Die Japaner haben mit der Wii den Hype um die Bewegungssteuerung überhaupt erst ausgelöst und wollen jetzt natürlich nicht hinten anstehen. Ihr Antwort: Wii Motion Plus. Das neue Add-on wird an die herkömmliche Wii-Fernbedienung angedockt und will die Wii-Steuerung noch exakter machen. Wii Motion Plus erscheint schon im Juli im Bundle mit EAs Tiger Woods PGA Tour 2010 oder der Minispielsammlung Wii Sports Resort.

Der PlayStation Motion Controller soll im Frühjahr 2010 marktreif sein. Für Project Natal hat Microsoft noch keinen Starttermin genannt. (E-MEDIA/Huber)