Sony - Auf Schießerei folgt Entschuldigung:
Kathedrale in Manchester in Spiel "entweiht"

Der Elektronikkonzern Sony hat sich für den Einbau einer englischen Kirche in ein Action-Computerspiel entschuldigt. Es habe niemanden beleidigen oder verletzen, schrieb das japanische Unternehmen am Freitag an den Dekan der Kathedrale von Manchester, Rogers Govender. In dem Science-Fiction-Spiel kommt es in dem Kirchenschiff zu einer Schießerei mit Außerirdischen. Die anglikanische Kirche hatte dies als virtuelle Entweihung verurteilt.

Sie forderte Sony auf, den so genannten Ego Shooter vom Markt zu nehmen oder das Gotteshaus aus dem Spiel zu streichen. Zudem sollte das Unternehmen die Kirche in Manchester finanziell in ihrem Kampf gegen Waffengewalt unterstützen, unter der die nordenglische Stadt seit Jahren zunehmend leidet.

Kein Grund für eine Spende?
Sony erklärte, dem Unternehmen lägen alle notwendigen Genehmigungen für das Spiel vor. Zur Forderung nach einer Spende für den Anti-Waffengewalt-Kampf der Kirche hieß es in dem Schreiben, das Unternehmen könne keinen Zusammenhang zwischen den heutigen Problemen in Manchester und dem Science-Fiction-Spiel erkennen, das in den 50er Jahren in Großbritannien spiele.

Totale "Reue" noch ausständig
Die Kirche begrüßte die Entschuldigung, stellte aber fest, dass ihre übrigen Forderungen noch unerfüllt seien. Bei einem von Sony angebotenen Treffen mit Vertretern der Kathedrale sollten diese angesprochen werden. Dekan Govender hatte zuletzt erklärt, er sei geschockt, dass ein Ort des Gottesdienstes und des Gebets, des Lernens und der Kultur der Jugend als Platz dargestellt werde, wo Schusswaffen abgefeuert werden können. (apa/red)