Sony wieder gehackt

Datenleck bei Sony - Sony wieder gehackt

Sonys Sicherheitssystem erinnert derzeit an einen löchrigen Schweizer Käse: Nach dem großen Hack-Angriff, bei dem Millionen von Kundendaten gestohlen wurde, berichtet nun eine IT-Sicherheitsfirma, sie habe auf dem Sony-Server hdworld.sony.co.th in Thailand eine Phishing-Site entdeckt. Diese habe italienische Kreditkarten-Kunden im Visier. Sony sei informiert worden, schrieb der Experte Mikko Hypponen von der Antiviren-Firma F-Secure am Freitag in einem Blogeintrag. "Im Kern heißt es, dass Sony erneut gehackt wurde, auch wenn in diesem Fall der Server vermutlich nicht sehr bedeutend ist."

Erst am Mittwoch musste Sony den Neustart seiner Online-Dienste nach dem riesigen Datendiebstahl abbremsen. In der Website, auf der Kunden ihre Passwörter ändern sollten, klaffte eine Sicherheitslücke. Hacker hätten dank der Schwachstelle fremde Passwörter ändern und damit Kundenkonten kapern können. Dafür waren nur die E-Mail-Adresse und das Geburtsdatum des Nutzers erforderlich, wie der Testlauf des Spiele-Blog "Nyleveia" bewies, das als erstes von dem Problem berichtet hatte. Sony nahm die Seite zeitweise vom Netz.

Die neuen Probleme sind besonders unangenehm für Sony, denn der Konzern hatte stets betont, dass die Sicherheitssysteme zum Neustart drastisch verbessert worden seien.

Sonys Online-Dienste Playstation Network für Konsolenspieler, der Film- und Musikdienst Qriocity sowie ein Computerspiele-Netzwerk waren abgeschaltet worden, nachdem unbekannte Hacker sich Mitte April Zugriff auf mehr als 100 Millionen Kunden-Datensätze verschafft hatten. Das Playstation Network und Qriocity fährt Sony seit dem Wochenende wieder hoch. Das Spiele-Netz von Sony Online Entertainment soll laut Medienberichten kommenden Dienstag folgen.