Olympia-Games: "Athens" mit Spaß- Vorsprung vor "Sommerspiele"

Am 13. August geht's los. Olympia 2004 in Athen. Mehr als zwei Wochen Spitzensport. Entscheidungen in 37 Sportarten. 16.000 Athleten vor Ort. Der erste Sieger der Spiele steht schon fest: Athens 2004 (Sony), das einzige offizielle Game zu Olympia. Gegen den Platzhirsch hat das zweite Olympia-Game, benamst Sommerspiele (dtp), nicht den Funken einer Chance. Und das hat mehrere triftige Gründe...

Mehr Disziplinen: Athens 2004 bildet die Spiele fast 1:1 ab. Gleich 25 verschiedene Wettbewerbe stehen zur Wahl. Neben den Klassikern Schwimmen, Leichtathletik und Turnen bringen auch einige Exoten Spaß: Bogenschießen gibt es etwa ebenso wie Gewichtheben und erstmals auch Springreiten. Die größte Auswahl gibt es naturgemäß bei der Leichtathletik: 15 Bewerbe, vom 100-Meter-Lauf bis zum Dreisprung. Dazu sogar Sieben- und Zehnkampf.

Sommerspiele geht es dagegen bescheidener an. Nur elf Wettbewerbe, neben Leichtathletik gibt es allein Schwimmen und Schießen. Auch die Bandbreite in den einzelnen Sportarten ist geringer: Sprint, Hürden, Hochsprung - das war es dann auch schon mit Leichtathletik.

Mehr Sportler: Hier merkt man deutlich, dass es sich bei Athens um das offizielle Game handelt. 800 Sportler aus 64 verschiedenen IOC-Nationen stehen zur Wahl, darunter Österreich. Bei Sommerspiele muss man sich mit anonymen Sportlern zufrieden geben. Zudem arbeiteten die Entwickler von Athens 2004 mit Spitzenathleten (u. a. einem US-Turner) zusammen, bildeten die Bewegungen der Sportler via Motion Capturing möglichst originalgetreu nach.

Mehr Olympia-Feeling: Auch wenn hier der Abstand nicht so groß ist: Athens 2004 ist authentischer. Sieben Austragungsstätten wurden nach Bauplänen nachgebildet, darunter das Panathinaikos-Stadion, das Olympische Leichtathletikstadion und das Markopoulo-Reitzentrum.
Sportspiele bildet die Stadien ebenfalls ordentlich ab, ist aber bei weitem nicht so detailgetreu. Via Soundkulisse wird Wettkampfatmosphäre vermittelt.

Bessere Steuerung: Beide Spiele arbeiten im Prinzip nach demselben Schema. Die Sportler werden durch das Drücken und Hämmern von Knöpfen gesteuert (stammt aus der Mottenkiste der Game-Entwicklung). Das wird schnell fad und sorgt vor allem bald für Handgelenksprobleme.

Mehr Spaß: Athens 2004 ist - trotz opulenter Ausstattung - als Einzelspiel bald eine lahme Sache. Erst dann kommt aber die wahre Stärke des Games zum Tragen. Es verfügt nämlich über einen Mehrspieler-Modus und ist auch voll kompatibel mit den immer beliebter werdenden Tanzmatten. Die Laufsportarten, Hochspringen oder Bodenturnen können so interaktiv gestaltet werden (eine ziemlich schweißtreibende Angelegeneheit, nebenbei bemerkt). Das bringt tatsächlich Partyspaß. Etwas, was man beim Konkurrenten vergeblich sucht.

Fazit: Für ein Sportspiel ist Athens 2004 sehr opulent ausgestattet, weist eine ordentliche Grafik auf und macht vor allem im Mehrspieler-Modus und mit Tanzmatte viel Spaß. Wer echtes Olympia-Feeling will, sollte zur PS2-Version greifen.

Sommerspiele zielt klar auf das nicht so anspruchsvolle Publikum, das einfach nur daddeln will. Der Unterschied macht sich auch im Preis bemerkbar. Sommerspiele kostet mit 29,99 Euro kaum mehr als die Hälfte des Sony-Games. (E-Media 16-17/04