Neuester Trend: Online-Spiele und Heimnetzwerke

Bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte gehen die Hersteller von Spielekonsolen unterschiedliche Wege: Während Sony und Microsoft auf die Internet-Anbindung ihrer Geräte setzen, verbindet Nintendo seinen GameCube mit dem tragbaren Game Boy zu einer Art Heimnetzwerk. Die aktuellen Trends stellten die Unternehmen auf der Computerspielemesse Games Convention (GC) in Leipzig vor.

"Wir wollen uns mit unserer Strategie von den bisherigen, egozentrierten Spielen lösen", sagte Manfred Gerdes von Sony Computer Entertainment Europe. Computerspiele müssten gesellschaftsfähiger werden, weshalb der interaktive Aspekt mehr als bisher in den Vordergrund rücken solle. Für die seit Juni verfügbare Online-Anbindung der PlayStation 2 seien bisher 15.000 Netzwerkadapter in Deutschland verkauft worden. Das noch sehr eingeschränkte Angebot von internetfähigen Spielen soll bis Weihnachten auf mehr als 30 Titel ausgeweitet werden.

Eyetoy wurde zum Spielehit
Als erfolgreich bezeichnete Gerdes den bisherigen Verkauf der "Eyetoys"-Pakete - diese Spiele werden mit Bewegungen gesteuert, die von der mitgelieferten Kamera aufgezeichnet und an die Software weitergegeben werden. 100.000 Pakete seien innerhalb von vier Wochen verkauft worden, sagte Geschäftsführer Gerdes. Mit diesen Spielen biete Sony ein Produkt, dass auch auf Partys für Spielspaß sorge.

Neues bei Nintendo
Axel Herr von Nintendo Deutschland hob die Heimnetzwerkfähigkeit des GameCube durch die Verbindung mit dem Game Boy hervor. Diese "Connectivity" biete viele zusätzliche Spielmöglichkeiten. Als Neuheit zeigte Nintendo bei seinem ersten Auftritt auf der Games Convention unter anderem die Spiele "Pacman" und "The Legend of Zelda: Four Swords".

GameCube bleibt unter den Erwartungen
Beide Unternehmen sehen sich nach eigenen Angaben als Marktführer auf dem Konsolenmarkt, wobei Nintendo die mobilen Kleingeräte mit einbezieht. So gibt Gerdes für Sony einen Marktanteil von 62,5 Prozent für die PlayStation 2 an, während Herr sein Haus als "die Nummer Eins auf dem Videospielmarkt" bezeichnet. "Natürlich ist die Konjunkturflaute auch an uns nicht vorüber gegangen", räumt Herr ein. Speziell der Verkauf des GameCube sei nicht wie erhofft verlaufen. "Aber das wurde mehr als wett gemacht durch die überdurchschnittlichen Ergebnisse, die uns der Game Boy Advance und das Softwaregeschäft beschert haben."

Neue farbige PS2 kommt
Für die nächsten Monate kündigte Gerdes eine neue Version der PS2 als "Silver Satin" an, die mit zwei Controllern verkauft wird. Auch bei Nintendo geht es demnächst farbiger zu: Der Game Boy Advance wird bald in "Arctic Blue" und "Flame Red" erhältlich sein.

Xbox weiterhin hinter der PS2
Bei Microsoft hat man es sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig auf Rang eins bei den Konsolen zu kommen, wie Hans Stettmeier sagte. Noch ist man nach Angaben von Microsoft-Marketingchef Martin Bachmayer mit der Xbox "die gute Nummer zwei im deutschen Markt", wobei das Unternehmen grundsätzlich keine Einzelverkaufszahlen für Europa nennt.

"Xbox live" für Österreich
Um die Xbox attraktiver zu machen, will Microsoft die Zahl der Spiele noch in diesem Jahr nahezu verdoppeln und dann auf 400 Titel kommen. Live spielbar werden den Angaben des Unternehmens zufolge bis Weihnachten 50 Titel sein, noch für den Herbst kündigte Bachmayer ein Update für "Xbox live" an, in dieser Zeit soll "Xbox live" auch in Österreich und der Schweiz an den Start gehen.

Im Frühjahr kommenden Jahres will Microsoft die Xbox dann auch mit dem Pocket-PC und Smartphones vernetzen. Dann sollen Gamer Spielstände, Maps oder auch selbst gestaltete Spielfiguren abspeichern und auf der stationären Xbox weiter bearbeiten. (apa/red)

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