Neuer Aufsichtsrat bei JoWooD: Andreas Rudas sitzt im Gremium des Herstellers

Mitte Dezember ist der gesamte Aufsichtsrat des steirischen Computerspiele-Herstellers JoWooD nach Differenzen mit dem Vorstand überraschend zurück getreten. Jetzt haben die Aktionäre der börsenotierten Firma in einer außerordentlichen Hauptversammlung (HV) einen neuen Aufsichtsrat gewählt. In das Kontrollgremium ziehen Magna-Sprecher Andreas Rudas, Wolfgang Meusburger, Gerhard Weisschädel und Christoph Ludwig (Kleinaktionärsvertreter) ein, teilte JoWooD ad hoc mit.

Den Grund für den Rücktritt des "alten" Aufsichtsrats sieht die Geschäftsführung in der strategischen Partnerschaft zwischen JoWooD und dem US-Unternehmen Fluent. Fluent habe nicht das gewünschte Resultat für JoWooD gebracht, hieß es dazu. Dies sei Auslöser massiver Diskussionen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat gewesen.

Offensichtliche deutliche negative Umsatzabweichungen seit Mitte des Jahres hätten zu großen Auffassungsunterschieden zwischen allen Organen geführt. Große Aktionärsgruppen hätten dem Aufsichtsrat nach den von ihm beabsichtigten Entscheidungen das Vertrauen entzogen. Die drohende Umbildung habe dann zum Rücktritt des gesamten Aufsichtsrats geführt.

Großes Potenzial
Trotz erfolgter Restrukturierung hat JoWood die angestrebte Internationalisierung seines Vertriebs "noch nicht im gewünschten Ausmaß erreicht". Der neue Aufsichtsrat soll dabei nun mithelfen, "die bekannten Defizite rasch zu beseitigen".

Viel verspricht sich JoWooD für das laufende Jahr 2005 von seinem Spiele-Portfolio. Das Potenzial von JoWooD liege "bei 40 Mio. Euro Umsatz und mehr". Allerdings sei dafür eine massive Vertriebs- und Marketingkonzentration und eine erfolgreiche Internationalisierung notwendig. Die Spiele-Pipeline für 2005 sieht den Angaben zufolge einen ausgewogenen Mix zwischen PC- und Konsolentiteln sowie Marken wie etwa Gothic, Spellforce oder Stargate vor. (apa)