Multimedia statt Barbie: Die Kids von heute stehen auf High Tech Spielzeug

Traditionelles Spielzeug sinkt in der Gunst der Kinder immer mehr. In den USA sind Ikonen wie Barbie und GI Joe zusehends damit beschäftigt, sich mit den neuen Produkten aus dem Haus Microsoft und Sony zu messen. Und der Kampf scheint sich zu Gunsten der neuen Technologie zu entwickeln, berichtet Business Week. Die US-Verkäufe der Puppen-Ikone sackten im dritten Quartal dieses Jahres um 23 Prozent ab und weltweit um 13 Prozent. Der gesamte Spielzeugverkauf - Video-Spiele nicht inkludiert - nahm um drei Prozent ab.

Denn Kinder nehmen zusehends "erwachsenere" Unterhaltung in Anspruch. Elektronischen Spielen und Lifestyle-Sprodukten wird der Vorzug gegeben. Ein Experte attestiert den Kindern ein Verhalten, das dem des 21. Jahrhunderts und der Verbindung zur elektronischen Welt entspricht.

Große Sprünge
Die Technologie macht weiterhin große Sprünge und kann ihre Produkte unter die jungen Leute bringen. Microsoft verkaufte alleine 2,4 Mio. Kopien des X-Box-Games "Halo2" am Tag der Veröffentlichung und Electronic Arts setzte 2 Mio. von "Grand Theft Auto: San Andreas" während der ersten fünf Tage ab. Experten rechnen mit einem Anstieg des Software-Geschäfts bei Video-Games um zehn Prozent für dieses Jahr. Vergangenes Jahr wurden in diesem Segment 4,9 Mrd. Dollar an Umsätzen erzielt.

Barbie-Relaunch
Mittlerweile stehen bei Kindern CDs und auch der iPod ganz oben auf der Wunschliste. Noch bevor die Sprösslinge ins Teenageralter kommen legen sie schon Wert auf Lifestyle-Produkte. Konzerne wie Unilever und Procter&Gamble haben dies bereits erkannt und mit der Einführung der entsprechenden Marken ("Axe" & "Red Zone") reagiert. Bei Mattel wird bereits ein Relaunch von Barbie mit dem entsprechenden Lifestyle-Touch geplant. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass Kinder nicht nur im Internet surfen, sondern auch gezielt komplexe Spiele wollen. Die Kids haben sich zu einer außerordentlich gut informierten Gruppe von Konsumenten entwickelt.

Studie zeigt Vorlieben der Kids
Eine Studie bringt die aktuellen Entwicklungen auf den Punkt. Eltern würden Kindern unter fünf Jahren nach wie vor Barbie & Co kaufen. 46 Prozent der Kinder spielen auch gerne draußen und 17 Prozent dürfen bereits ab und zu Video-Games spielen. Bereits zwischen sechs und acht Jahren hat sich das Spielverhalten jedoch grundlegend verändert. Zwar spielen 40 Prozent der Kinder nach wie vor gerne im Freien, 30 Prozent hingegen favorisieren schon Video Games. Die Bereitschaft, mit Puppen zu spielen liegt bei Fünfjährigen noch bei 25 Prozent, bei Neunjährigen hingegen will niemand mehr damit spielen.

Puppen-Upgrades
Spielzeughersteller versuchen auf diese Entwicklungen adäquat zu antworten und Puppen mit dem nötigen "Upgrade" zu versehen. Das Produkt "Puppe" kann sich selbst nicht mehr auf dem Markt behaupten und muss mit dem nötigen Lifestyle-Faktor versehen werden. Und Puppen-Marken finden sich somit auf Fahrrädern, CD-Playern und Schuhen wieder. Lifestyle-Marketing für "Tweens"Video-Spiele eben, für Kinder, die noch nicht einmal Teenager sind. (pte´)