Microsoft profitiert von Angriff auf Sony:
Xbox 360 in den USA nun gefragter als PS 3

Microsoft profitiert von Angriff auf Sony:
Xbox 360 in den USA nun gefragter als PS 3

Unter dem Hack-Angriff auf Sony leiden nicht nur die rund 100 Mio. Kunden, deren Daten gestohlen wurden, sondern auch das Image des Elektronikkonzerns. Das zeigt sich bereits an den Verkaufszahlen von April. In den USA wurden im vergangenen Monat zwar um 20 Prozent mehr Konsolen verkauft, allerdings griffen die Kunden vermehrt zur Xbox 360 von Microsoft.

Sony kann sich über die allgemein gestiegene Nachfrage nach Konsolen derzeit nicht freuen. Aufgeschreckt durch den Datenskandal entschieden sich im April mehr US-Kunden für eine Xbox 360. Die Playstation 3-Verkäufe blieben daraufhin hinter den Erwartungen zurück.

Das Wachstum erklären sich Branchenkenner wie NPD-Analystin Anita Frazier aber auch vor dem Hintergrund des diesjährigen Ostergeschäfts. Dies soll zu 60 Mio. Dollar zum Wachstum im April beigetragen haben. Sony verkaufte im April in den USA knapp 204.000 PlayStation-3-Videospiele-Konsolen. Noch vor einem Jahr waren es lediglich 180.800. Rivale Microsoft konnte im gleichen Zeitraum fast 297.000 Einheiten absetzen, über 60 Prozent mehr als 2010.

Imageschaden für Sony
"Auch wenn über den Sony-PS3-Leak Gras wachsen und dieser allmählich in Vergessenheit geraten wird, sind die langfristigen Folgen für den Konzern derzeit alles andere als absehbar", unterstreicht Steffen P. Walz vom Games & Experimental Entertainment Laboratory Europe der RMIT University. Dem Fachmann nach sind Kunden derzeit hochgradig verunsichert, sensibilisiert und fordern Transparenz ein.

Laut Walz sind sich immer mehr Gamer dem Umstand bewusst, dass ihre Daten von externen Dienstleistern verwaltet werden. "Die Anbieter müssen in Sachen Datensicherheit stärker in die Pflicht genommen werden, auch wenn das für die Kunden heißen könnte, für mehr Sicherheit auch mehr zu bezahlen", so Walz. Umso wichtiger sei es für Sony derzeit, ein effizientes Krisenmanagement zu betreiben und gegenüber Mitarbeitern transparent zu sein.

Blockbuster steigern Nachfrage
Die Spiele-Industrie verdiente im April auch wieder mehr mit dem Verkauf von Hardware, Software und Zubehör. Nach 802,4 Mio. Euro im Vorjahr waren es heuer 961,2 Mio. Euro. Vor allem Blockbuster-Titel wie das erst seit dem 19. April erhältliche Game "Mortal Kombat 2011" von Warner Bros. Interactive ließen die Kassen klingeln. Viele Kunden lassen sich zudem verstärkt von Neuankündigungen zum Konsolen-Kauf hinreißen.

(pte/red)