Kampf gegen PS3-Hacker: Sony erhält
IP-Adressen von Jailbreak-Interessenten

Kampf gegen PS3-Hacker: Sony erhält
IP-Adressen von Jailbreak-Interessenten

Vom iPhone- zum Playstation 3-Hacker. So lauten die Eckpfeiler der zweifelhaften Karriere des 21-jährigen Georg Hotz. Dass er sich mit seinen Machenschaften nicht nur Freunde gemacht hat, bekommen er und sein Umfeld nun zu spüren. Nicht nur sein Provider, sondern auch Google, YouTube und Twitter, müssen durch einen Gerichtsbeschluss seine Daten und die aller Nutzer, die sich für seine Software interessiert haben, an Sony übermitteln.

Mit der Software, die Hotz alias Geohot ins Internet gestellt hat, lässt sich Sonys Playstation 3 jailbreaken, wodurch auch raubkopierte Spiele auf der Konsole gespielt werden können. Sony ließ zunächst Hotz’ Computer beschlagnahmen und zog vor Gericht. Im Zuge des juristischen Verfahrens hat Sony nun die Erlaubnis bekommen, auch die Daten von all jenen zu beziehen, die sich für seine Software interessiert haben.

Wie "arstechnica.com" berichtet, muss der Provider Bluehost rückwirkend bis zum Jänner 2009 alle IP-Adressen herausgeben, über die die Internetseite geohot.com besucht worden ist. Darüber hinaus soll der Provider alle Daten, wie Server Logs, Account-Informationen und ähnliches, kurz alles, was Sony dabei hilft, alle ausfindig zu machen, die die Datei "geohot.com/jailbreak.zip file" heruntergeladen haben, ausfindig zu machen.

Um sich ein noch umfassenderes Bild von den Interessenten machen zu können, will Sony von Google wissen, wer den Blog geohotps.3.blogspot.com besucht hat. Mithilfe von YouTube will der Sony in Erfahrung bringen, wer sich das Anleitungsvideo zum Jailbreak angesehen oder einen Kommentar unter dem Video hinterlassen hat. Zudem soll Twitter dem PS3-Hersteller Einblicke in alle Accounts von Geohot gewähren

Digital Millenium Right Act
Diese Daten will Sony nicht nur in seinen Besitz bringen, um zu beweisen, dass Hotz den Hack in Umlauf gebracht hat, sondern auch, um bestimmen zu können, ob Hotz in New Jersey oder San Francisco angeklagt werden soll. Die Entscheidung darüber soll im April gefällt werden.

Bei seinem Vorgehen stützt sich Sony auf den amerikanischen Digital Millenium Right Act, mit dem die USA 1998 den Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen verschärft haben. Dieser untersagt die Verbreitung von Programmen, die der Umgehung des Kopierschutzes dienen. Sony drohte bereits allen Nutzern, die ihre Playstaion gejailbreakt haben, mit dem Ausschluss aus dem Playstation Netzwerk.

(red)