"Game Over" für Sehnen und Gelenke?
Bewegungssteuerung steht unter Beschuss

Das Für und Wider von Videogames bleibt wohl ein kompromissloses Dauerthema. Einerseits profitieren die User von positiven Folgen, andererseits müssen sie aber auch mit negativen Auswirkungen auf Körper und Psyche rechnen. So sorgen die Spiele etwa für ein höheres Verletzungsrisiko, wie die American Academy of Pediatrics (AAP) aufzeigt. Insbesondere die neueren Technologien der Nintendo Wii oder Sonys PlayStation Move, deren Anwendung einen höheren körperlichen Einsatz erfordert als die Bedienung von Konsolen per Controller, sorgen immer wieder für kleinere und größere Blessuren.

Zwar sind die interaktiven Computerspiele nicht nur Ursache für mehr Verletzungen. Gleichzeitig fördern sie die Aktivität und Bewegung insbesondere bei Jugendlichen, wie Befürworter argumentieren. Dennoch sollten die Nutzer "mit Bedacht spielen und Pausen einlegen", sagt Stefan Baloh, Präsident des eSport Verbandes Österreich (esvö).

Signifikanter Unfallzuwachs seit Release
Während Handgelenksprobleme und Verletzungen an Daumen bisher zu den gängigsten Folgen von zu exzessivem Gaming zählten, haben die interaktiven Konsolenspiele mittlerweile zur Ausbreitung gesundheitlicher Schäden auf den restlichen Körper geführt. So sind der AAP zufolge etwa Abnutzungserscheinungen, Belastungen und Verstauchungen von Gelenken von den Schultern bis zu den Füßen merklich gestiegen, seit die bewegungsintensiven Spiele auf dem Markt sind.

Rund 700 registrierte Verletzungen, die direkt auf den Gebrauch von Videogames zurückzuführen sind, hat die AAP innerhalb von fünf Jahren gezählt. An Schultern, Fußgelenken und Füßen ist der Anteil der Blessuren durch die interaktiven Games "signifikant" gestiegen. Gerade junge User unter zehn Jahren sollten nicht ohne Aufsicht spielen, empfehlen die Experten. So liegt das Durchschnittsalter der Verletzten bei einer Altersspanne von einem Monat bis 86 Jahre bei 16,5 Jahren. Die knappe Mehrheit der Gesundheitsschäden ziehen sich männliche Jugendliche zu. (pte/red)