Electronic Arts steigt bei Ubisoft ein: PC-Spiele-Riese kauft 20 Prozent des Konzerns

Der Computer-Spiele Hersteller Electronic Arts kauft sich bei der Konkurrenz ein. Das US-Unternehmen, schon jetzt einsamer Marktführer in diesem Segment, kaufte 20 Prozent der Anteile beim französischen Spielehersteller Ubisoft. Unter Branchenexperten löste dies Spekulationen über eine mögliche Komplettübernahme der Nummer drei in Europa aus.

Electronic Arts werde das bislang vom niederländischen Medienmogul John de Mol über dessen Investmentfirma Talpa Beheer gehaltene Aktienpaket in Höhe von 19,9 Prozent an Ubisoft erwerben, kündigte der US-Unterhaltungskonzern an. Einen Kaufpreis nannte Electronic Arts nicht. Der Erwerb müsse noch von den US-Kartellbehörden genehmigt werden.

Die Ubisoft-Aktie reagierte mit einem Kursanstieg von fast 20 Prozent auf 20,30 Euro auf die Mitteilung. Auch der börsennotierte französische Spielehersteller Infogrames legte um 5,1 Prozent zu. "Electronic Arts wird sich sicher nicht mit 20 Prozent begnügen. Es wäre logisch, Ubisoft ganz zu übernehmen", sagte ein Analyst.

Fast 3 Milliarden Umsatz
Electronic Arts könnte sich die Komplettübernahme von Ubisoft problemlos leisten, denn die Nummer eins der Branche kam im Geschäftsjahr 2003/04 bei einem Umsatz von 2,96 Mrd. Dollar auf einen Gewinn von 577,3 Mio. Dollar. Der Konzern, der unter anderem das Autorennspiel "Need for Speed Underground" veröffentlicht und jüngst die Filmumsetzung "Herr der Ringe-Schlacht um Mittelerde" herausgab, verfügt über Rücklagen von 2,5 Mrd. Dollar. Ubisoft erzielte 2003/04 einen Umsatz von 508 Mio. Euro und veröffentlichte unter anderem die "Splinter Cell"- und die "Myst"-Reihe sowie das vor allem in Deutschland populäre Strategiespiel "Die Siedler." (apa)