Electronic Arts unter Bundeswehr-Beschuss:
Neuer Afghanistan-Shooter "widerwärtig"
Der im Oktober erscheinende Shooter "Medal of Honor" erregt in Deutschland jetzt schon die Gemüter. Grund: Die Serie trennt sich vom Setting des Zweiten Weltkrieges und schwenkt thematisch auf den aktuellen Kriegsschauplatz Afghanistan. Die Deutsche Bundeswehr zeigt sich empört, Bundeswehrverbandssprecher Wilfried Stolze erklärt in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus: "Es ist widerwärtig, so ein Spiel auf den Markt zu bringen, während in Afghanistan Menschen sterben."
Selbst in den USA machte das Spiel bereits Negativschlagzeilen - nicht zuletzt deshalb, weil man im Mehrspieler-Modus auch die Partei der Taliban ergreifen kann. Hersteller Electronic Arts denkt aber nicht daran, das Spiel zurückzuziehen. Das Unternehmen argumentiert damit, dass aktuelle Gewalt in Spielen ihre Berechtigung hat, wenn sie ohnehin auch in anderen Medien thematisiert wird.
Bereits in der jüngeren Vergangenheit sorgten Shooter für medialen Wirbel. So musste etwa 2009 die Einzelspieler-Kampagne in "Call of Duty: Modern Warfare 2" für Europa entschärft werden, weil man bei einem terroristischen Anschlag auf einen russischen Flughafen auf Zivilisten schießen konnte. Spielehersteller Konami hatte zuvor den Irak-Shooter "Six Days in Fallujah" aufgrund des öffentlichen Drucks erst gar nicht veröffentlicht. (red)
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