Deutschland: Baldiges Aus für Killerspiele? CDU & SPD diskutieren jetzt ein Totalverbot

Schwere Zeiten für deutsche Videospiel-Freaks: CDU und SPD denken über ein Totalverbot von gewalttätigen Computergames nach. Der Koalitionsvertrag sieht zumindest eine Diskussion des heiklen Themas vor. Den Politikern geht's um den Schutz von Kids und Jugendlichen. Gewaltdarstellungen in Videospielen könnten die Hemmschwelle im alltäglichen Umgang miteinander verschieben und zur Verherrlichung von Gewalt führen, so die Befürchtung der Regierung.

CDU für Killerspiele-Verbot
Für ein "Verbot von Killerspielen" macht sich die CDU-Politikerin Maria Böhmer stark. Sie drängt darauf, den Jugenschutz im Hinblick auf die technische Entwicklung immer wieder zu überprüfen, um nicht in die Situation zu kommen, "dass wir nur noch reagieren können", so Böhmer im Interview mit dem Deutschlandradio. Neben Verboten sei aber vor allem eine präventive Arbeit in Schulen und auch Kindergärten notwendig, um Jugendliche auf den Umgang mit Medien vorzubereiten, berichtet golem.de.

"Zerstörer-Games führen zu Gewalt"
Unter "Killerspielen" versteht die CDU-Politikerin dabei Spiele, bei denen es darum geht, möglichst alles zu zerstören. Dadurch werde Gewalt eingeübt, so Böhmer gegenüber dem Deutschlandradio. Böhmer betont, dass sich durch entsprechende Gewaltdarstellungen die Hemmschwelle im alltäglichen Umgang miteinander verschieben könne, was möglicherweise zu einer Abstumpfung und zur Toleranz von Gewalt im ganz alltäglichen Umgang führe. Diese Entwicklungen müsse man im Blick haben, nicht nur die spektakulären und schrecklichen Einzelfälle, so Böhmer in dem Interview.

Entwickler fordern Killergame-Definition
Von Seiten der Spieleentwickler wird indes gefordert, dass erst einmal der Begriff "Killerspiele" eindeutig definiert werden sollte: "Soweit mit diesem Begriff auch auf die so genannten 'Ego-Shooter' abgezielt wird, möchten wir darauf hinweisen, dass aus unserer Sicht die bestehenden Regelungen im Bereich des Jugendschutzes für den Bereich Computer- und Videospiele ausreichen", so der norddeutsche Entwickler-Verband Northstar Developers zu golem.de. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen würden ausreichend für eine Indizierung und damit ein Verbot von Gewalt verherrlichenden und Menschen verachtenden Computerspielen sorgen. (red)