Der Highscore ist EA nicht hoch genug: Will Unterhaltungsriese wie Disney werden!

Der Game-Produzent Electronic Arts (EA) hat sich für die Zukunft große Ziele gesteckt. Das Unternehmen will nicht nur die Nummer eins bei Computer- und Konsolenspielen bleiben, sondern langfristig in der Oberliga der Unterhaltungsindustrie mitspielen. Bis EA ein ernst zu nehmender Konkurrent von Unterhaltungsriesen wie Disney sein wird, werden noch viele Jahre vergehen, sagte Gerhard Florin, EA-Publishing-Chef in Europa, der BBC.

Aber das Ziel sei realistisch. Zunächst soll bis 2009 der Umsatz von derzeit rund drei Mrd. Dollar verdoppelt werden. Ein Schritt in diese Richtung ist der exklusive Marketing-Deal, den EA mit dem US-Sportkanal ESPN abgeschlossen hat.

Der Deal sichert EA für 15 Jahre das Recht, die Marke ESPN zu Marketingzwecken zu verwenden sowie Games auf Basis von ESPN-Programmen zu produzieren, teilte das Unternehmen mit. Finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben, das Wall Street Journal (WSJ) berichtet jedoch von 750 bis 850 Mio. Dollar. In dem Preis sei auch schon die Werbung für die entsprechenden Spiele auf ESPN inkludiert.

Konsolidierung der Macht
"Das ist ein absolutes Zeichen von Stärke und eine Konsolidierung der (Markt-)Macht", so der Analyst William Lennan von W. R. Hambrecht zum WSJ. EA sei zwar der größte Game-Produzent, aber in letzter Zeit spüre das Unternehmen die Konkurrenz stärker. Das New Yorker Game-Studio Take-Two hat es mit seiner Allianz mit Sega auf Marktanteile von EA abgesehen, vor allem bei Sportspielen. Noch bis 2006 hat Sega die exklusiven Vermarktungsrechte von ESPN, einer Tochter von Disney und der Hearst Corporation. Dass die Rechte danach zu EA wandern, sei eine "aggressive" Antwort auf die Konkurrenz von Take-Two und Sega.

Award-Show geplant
Aber die Ambitionen von EA gehen über den Status des Branchenprimus hinaus. EA wolle Games zu einem Massenprodukt der großen Gefühle wie das Kino machen, so Florin. Schon jetzt sei die Game-Industrie größer als das Musikbusiness. Spieleproduzenten müssen künftig näher an die Film- und Musikindustrie heranrücken und mehr mit Stars und Künstlern zusammenarbeiten. EA plane zudem eine internationale Award-Show "ähnlich wie die Oscars oder die Grammys", die Games, Musik und Filme kombiniert. (pte)

Info-Link:
www.ea.com