Attacke auf Sony zieht weite Kreise:
Hacker wollen Kreditkartendaten verkaufen

Ende April verschafften sich Hacker Zugang zu den Daten von Millionen Nutzern des Sony PlayStation Network. Nun berichten die ersten Betroffenen von illegalen Konto-Abbuchungen, durch die es mit den gestohlenen Kreditkartendaten gekommen sein soll. Die Hoffnung, dass es sich hierbei nur um Ausnahmefälle handeln dürfte, ist gering, denn wie die New York Times berichtet, brüsten sich Hacker in einschlägigen Foren bereits damit, im Besitz von Millionen Kreditkartennummern zu sein.

Bei dem gewaltigen Angriff auf das PlayStation Network von Sony wollen die Hacker 2,2 Millionen Kreditkartennummern sowie die dazugehörigen Namen, Adressen und Passwörter der Nutzer gestohlen haben. Diese Daten wollen sie nun um über 100.000 US-Dollar verkaufen. Interessantes Detail: Laut dem Bericht der New York Times soll ein Hacker gegenüber einem Sicherheitsexperten von Trend Micro darauf hingewiesen haben, dass man auch Sony die Daten zum Rückkauf angeboten habe, der Konzern dieses Angebot jedoch abgelehnt habe.

Dies dementiert Sony nicht nur, sondern fügte hinzu, dass das Unternehmen bislang nicht von den Hackern kontaktiert worden sei. Zudem soll es keine konkreten Hinweise darauf geben, dass tatsächlich Kreditkartendaten gestohlen wurden. Ausschließen wolle man das jedoch auch nicht.

Auch Österreicher betroffen
Das PlayStation Network und der Qriocity-Service haben weltweit 75 Millionen Nutzer. Die Hacker waren von 17. bis 19. April in die Kundendatenbanken eingedrungen. Sony hatte daraufhin die kompletten Dienste abgeschaltet.

Von dem Angriff sind allein in Österreich 410.000 PlayStation Nutzer betroffen, von denen jedoch nur rund zehn Prozent ihre Kreditkartendaten hinterlegt haben sollen. Diese sollten ihre Kreditkartenabrechnungen überprüfen und besonders wachsam vor Phising-Versuchen sein. Darüber hinaus sollten auch Betroffen ihre Passwörter ändern. Das gilt auch für alle andere Dienste, bei denen dasselbe Passwort verwendet wird.

Verbesserung der Sicherheit
Wie Sony ankündigte, sollen das PlayStation Network und die Qriocity Dienste in Kürze schrittweise wiederhergestellt werden. Dabei soll die Sicherheit des Netzwerkes durch zusätzliche Maßnahmen erhöht werden, die einen besseren Schutz der persönlichen Kundendaten gewährleisten sollen.

Hierzu gehören unter anderem die Einrichtung zusätzlicher Firewalls und die Verbesserung der Verschlüsselung der Kundendaten. Zudem soll künftig die Änderung des Passwortes nur noch auf jener PS3 möglich sein, auf der der Account aktiviert wurde bzw. durch eine E-Mail-Bestätigung möglich sein.

Willkommen zurück-Programm
Um sich bei seinen Kunden für die Loyalität nach dem Hacker-Angriff zu bedanken, hat Sony das so genannte Willkommen zurück-Programm ins Leben gerufen. Dessen Angebot soll auf jeweils auf die lokalen Märkte zugeschnitten sein und kostenlose Downloads von Unterhaltungsangeboten beinhalten. Darüber hinaus erhalten alle PlayStation Network-Kunden eine 30-tägige kostenlose Mitgliedschaft beim PlayStation Plus Premium Service. Wer schon Mitglied bei PlayStation Plus ist, erhält 30 Tage kostenlose Teilnahme.

Abonnenten von Music Unlimited powered by Qriocity (in den Ländern, in denen der Service verfügbar ist) erhalten eine 30-tägige kostenlose Mitgliedschaft. Weitere Unmterhaltungs- und Service-Angebote des Willkommen zurück-Programms will Sony in den kommenden Wochen bekanntgeben.

(red)