40 Prozent der Europäer lieben Videospiele:
Fast gleich viel Zeit wie vor dem Fernseher

Videospiele zählen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Europäer. Von den 16- bis 49-Jährigen spielen rund 40 Prozent zwischen sechs und 14 Stunden pro Woche. Damit verbringen europäische Nutzer mittlerweile bereits fast gleich viel Zeit mit der Spielkonsole wie vor dem Fernseher, im Internet oder mit der gesellschaftlichen Kontaktpflege zu Familie und Freunden.

Ausschlaggebendes Argument für die Konsole ist für viele Nutzer dabei vor allem der Spaßfaktor. Videospiele werden als eine lustige Art seine Freizeit zu verbringen wahrgenommen, die gleichzeitig auch die eigene Vorstellungskraft fördert und die geistige Gesundheit unterstützt. Zu diesen Ergebnissen kommt die von der Interactive Software Federation of Europe präsentierte Studie "Video Gamers in Europe 2008". Die ISFE untersucht darin anhand von 15 europäischen Teilmärkten die Nutzungsgewohnheiten und Einstellungen gegenüber Videospielen.

Anerkannte Unterhaltungskultur
"Unsere Untersuchung untermauert das, was viele, die in der Branche tätig sind, schon lange wissen. Videospiele nehmen einen anerkannten Platz in der heutigen Unterhaltungskultur ein", erklärt Jens Uwe Intat, Vorstandsvorsitzender der ISFE, gegenüber der Videospielplattform GamesIndustry. Die Vorstellung, dass sich die Spieler-Community ausschließlich aus jungen, technikbegeisterten Männern zusammensetze, sei längst nicht mehr zutreffend. "Die Menschen, die sich heute mit Videospielen beschäftigen, kommen aus allen Altersgruppen, allen Nationen und sind auf kein spezifisches Geschlecht beschränkt", stellt Intat fest. Ausschlaggebend für die enorm gestiegene Beliebtheit von Videospielen seien in erster Linie deren zahlreiche interaktive Unterhaltungsfunktionen. "Als Industrie bieten wir den Nutzern eine Vielzahl von Entertainmentmöglichkeiten für jeden Geschmack und jeden Begabungslevel. Ob erwachsene Steuerzahler, Großeltern oder Kinder, alle spielen in der für sie passenden Art und Weise", meint Intat.

"Der Videospielmarkt ist nicht nur in Deutschland im Aufschwung begriffen, sondern entwickelt sich auch in anderen europäischen Ländern sehr dynamisch", erläutert Eric Jannot, Sprecher des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware. Einerseits sei das enorme Wachstum auf die technologische Entwicklung zurückzuführen, die durch viele innovative Ansätze zunehmend mehr Menschen für das Thema Videospiele begeistert habe. "Das Erscheinen der neuen Konsolen-Generation spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. Diese hat Nutzern eine Reihe neuer Möglichkeiten gebracht und insgesamt das Interesse an Spielkonsolen steigen lassen", meint Jannot. Andererseits habe aber auch die öffentliche Akzeptanz gegenüber Videospielen deutlich zugenommen. "Die Spielebranche wird mittlerweile auch von der Politik unterstützt", schildert Jannot.

Globale Bedeutung
"Der europäische Videospielmarkt gewinnt auch global gesehen zunehmend an Bedeutung", betont Jannot. Dies bestätigt auch die aktuelle ISFE-Studie, derzufolge das Verkaufsvolumen in neun europäischen Teilmärkten zusammengerechnet bereits ein Niveau von 7,3 Mrd. Euro erreicht hat. Auch der Blick in die Zukunft sei laut Jannot vielversprechend. "Videospiele werden sich künftig vollständig als eigenständige Mediengruppe etablieren können und ihre feste Rolle innerhalb der Unterhaltungskultur einnehmen."

(pte/red)