Mit schmutzigem Pinsel zu schönen Bildern: Painter IX bringt Ölfarben zum PC

Perfektion ist der Feind der Ästhetik - nach dieser Erkenntnis simuliert die kanadische Software-Firma Corel in ihrem virtuellen Atelier jetzt auch die Unzulänglichkeiten der Wirklichkeit. Wie auf der richtigen Leinwand verlieren die neuen Pinsel in "Painter IX" ihre Farbe, wenn man sie über den Bildschirm führt. Erst wenn der Pinsel neu angesetzt wird, ist er wieder mit Farbe gefüllt.

Über die Einstellungen dieser neuen "Künstlerölfarben" kann man bis ins letzte Detail festlegen, wie viel Farbe für jeden Pinselstrich aufgenommen wird oder wie zähflüssig diese ist. Wird der "Schmutzigmodus" eingeschaltet, wurde der Pinsel nicht richtig ausgewaschen - jetzt fließen noch andere Farben in den Pinselstrich ein, was zu interessanten Effekten führt.

33 unterschiedliche Pinsel
Wie im richtigen Malerleben werden die Farben idealerweise mit dem Pinsel gemischt. Mit der Pipette wird der gewünschte Farbton aufgenommen. Für den Farbauftrag bietet der neue Painter jetzt 33 verschiedene Pinsel an - unter anderem für Acrylfarbe, Kohle, Kreide, Pastell oder Wasserfarbe. Für jeden Pinsel gibt es meist mehr als 20 verschiedene Varianten. Weitere Einstellungen können für jeden Pinsel einzeln abgespeichert werden.

Malen am Zeichentablett
Gemalt wird, so Corel, am besten nicht mit der groben Maus, sondern mit Hilfe eines Zeichentabletts - hier reagiert die Software auch auf den Druck, mit dem der Stift über das Tablett geführt wird. Eine möglichst exakte Strichführung unterstützt eine neue Funktion, die den Pinselstrich an einen vorher erstellten Vektorpfad anbindet.

Pauspapier für Fotos
Für die Gestaltung von Bildern nach Fotoverlagen eignet sich aber auch das neue Werkzeug zum "schnellen Klonen". Hier wird eine Art Pauspapier über das Foto gelegt, so dass man dieses nachzeichnen und anschließend wegziehen kann.

Bildbearbeitungssoftware
Als Malprogramm spricht Painter IX eher die Designer als die Fotografen an. Es gibt aber nur wenige Funktionen, bei denen der Painter nicht auch als vollwertige Bildbearbeitungssoftware dienen kann. So reicht etwa das Maskieren von Motivelementen nicht an die Möglichkeiten eines Photoshops heran. Mit Hilfe von Plugins kann diesem Nachteil aber schnell abgeholfen werden. So bringt die neue Version auch sieben Effektfilter für die Bildbearbeitung aus dem Corel-Programm der "Kai's Power Tools" (KPT) mit.

Deutsche Version Anfang 2005
Das ebenso für Windows (2000 oder XP) wie für Mac (OS X ab 10.2.8) geeignete Programm erwartet einen Prozessor ab 500 Megahertz und mindestens 128 MB RAM. Bislang ist nur die englische Version erschienen. Eine deutschsprachige Ausgabe ist für Anfang nächsten Jahres angekündigt. (apa)

Info-Link:
Corel-Website