Marktsättigung bei Digi-Cams bis 2010?
Kamera-Handys weiterhin keine Konkurrenz

Der Markt für Digitalkameras wird ab 2011 schrumpfen. Spätestens 2010 soll der Gipfel erreicht sein, prognostiziert das Marktforschungsinstitut IDC. Der Markt zeige bereits erste Sättigungserscheinungen. Die Hersteller hätten deshalb schon begonnen, sich auf Modelle für die Kunden zu konzentrieren, die ein Zweit- oder Drittgerät wünschen. Selbst Wachstumsmärkten wie China oder Russland droht eine baldige vollständige Durchdringung.

"Wir gehen davon aus, dass der Markt, getrieben von einer Sättigung in allen Regionen, im Jahr 2011 um zwei Prozent sinkt", zitiert Cnet den IDC-Analysten Christopher Chute.

Sättigung am deutschen Markt bereits erreicht
Für 2007 rechnet IDC mit insgesamt 114 Mio. verkauften Digitalkameras. Das bedeutet ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2006 gingen rund um den Globus 105,7 Mio. Digitalkameras über die Ladentische und damit um 15 Prozent mehr als 2005. Für den weltweiten Aufwind hatten allerdings vorrangig Märkte wie Osteuropa, Lateinamerika und Asien gesorgt. Der deutsche Markt ist dagegen bereits rückläufig. Der Branchenverband BITKOM rechnet für 2007 mit 6,7 Mio. verkauften Digitalkameras, nach 7,1 Mio. im Vorjahr.

Digitale Spiegelreflex-Cams schließen auf
Als Verkaufsschlager entpuppen sich dagegen zunehmend die digitalen Spiegelreflexkameras. In diesem Bereich prognostizieren die US-Marktforscher auch 2011 noch ein Wachstum von neun Prozent auf 8,5 Mio. verkaufte Geräte. 2006 hatte dieses Segment sogar mit einem Plus von 39 Prozent aufwarten können. Die Profigeräte seien erst jetzt schnell genug und mit einer Auflösung ausgestattet, mit der den analogen Vorgängern die Stirn geboten werden könne, erklärt Michael Schidlack, BITKOM-Bereichsleiter Consumer Electronics & Digital Home, den Boom.

Handy-Kameras keine Konkurrenz
Die Fotohandys stellen nach IDC-Einschätzung aber keine Gefahr für den Digitalkamera-Markt dar. "Wir glauben, dass die Digitalkameras der Handykonkurrenz in punkto Bildqualität auch weiterhin überlegen sein werden und bei den Verbrauchern weiter Anklang finden, wenn es um die Aufnahme von hochwertigen unbewegten Bildern geht", heißt es bei IDC. Zunehmend werde klar, dass die Kunden - abhängig von Lifestyle und Region - Digitalkameras und Fotohandys auf unterschiedliche Weise benutzen. (pte/red)