Digicam-Verkauf 2006 erstmals rückläufig:
Deutscher Markt verzeichnet Minus von 5%

Der Kameraboom in Deutschland hat nach steilem Aufwärtstrend seinen Zenit überschritten, die Nachfrage bewegt sich dank Digitaltechnik aber weiter auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr seien bundesweit rund 7 Millionen Digitalkameras von etwa 100 Herstellern verkauft worden, teilte Fujifilm in Düsseldorf mit. Das sei ein Nachfragerückgang von gut 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Bei analogen Kameras brach der Markt den Angaben zufolge um etwa 50 Prozent auf 500.000 verkaufte Stück ein. Der Wechsel von der analogen zur digitalen Technik setze sich damit unvermindert fort. Die analogen Kameras hätten Mitte der 90er Jahre, bevor die Digitaltechnik ihren Siegeszug startete, mit einem bundesweiten Absatz von etwa 4,8 Millionen Stück ihre besten Zeiten erlebt. Im Vergleich dazu sei der Gesamtabsatz von 7,5 Millionen digitalen und analogen Kameras im vergangenen Jahr erheblich größer.

Riesige Auswahl trifft Dumping-Preise
Das aktuelle Angebot aller Hersteller zusammengenommen umfasse 900 bis 1000 Modelle. Zwei von drei verkauften Digitalkameras kosteten weniger als 250 Euro. Nur sechs Jahre nach dem Durchbruch der Digitalkameras besitze bereits etwa jeder zweite Haushalt in Deutschland einen Fotoapparat mit Speichermedium.

Analoger Rückzug
Der deutsche Filmmarkt brach laut Fujifilm 2006 um 30 Prozent auf ungefähr 70 Millionen verkaufte Kleinbildfilme für analoge Kameras ein. Im Jahr 2000 seien noch etwa 190 Millionen Filme abgesetzt worden. Die Zahl der Fotoabzüge inklusive Ausdrucke am heimischen Computer wird auf fünf Milliarden im Jahr 2006 geschätzt. Dies entspreche ungefähr dem Niveau des Vorjahres bei einem erneut deutlich höheren Anteil von Fotos aus digitalen Speichermedien. (apa/red)