Zuversicht der ITK-Branche wächst: Fach-messe CeBIT hat für frischen Wind gesorgt

Die deutsche Informations- und Telekommunikationsbranche (ITK) ist in guter Stimmung. Nach einem guten Auftaktquartal und positiven Impulsen von der Computermesse CeBIT rechnet die Branche mit einem deutlich über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum liegenden Zuwachs von 3,4 Prozent.

"Die ITK-Unternehmen sind erfolgreich in das Jahr gestartet und die Zuversicht wächst, dass die Geschäfte auch künftig gut laufen", sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in einer Telefonkonferenz zur Vorstellung des aktuellen Stimmungsbarometers der Mitgliedsunternehmen. 60,4 Prozent von ihnen hätten ihren Umsatz im 1. Quartal gesteigert, das Stimmungsbarometer habe sich verbessert im Gegensatz zum allgemeinen Ifo-Geschäftsklimaindex.

Prognose trotzdem konservativ
Der Branchenverband bestätigte die Prognose für 2005 - die sich auf das Inlandswachstum bezieht ohne Export-Effekte - für einen Zuwachs von 3,4 Prozent auf 135,2 Mrd. Euro. 2004 war die ITK-Branche nach drei Jahren Rückgang um 2,6 Prozent gewachsen. Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der meisten Konjunkturexperten 2005 um rund ein Prozent zulegen. "Die CeBIT hat zusätzlich für frischen Wind gesorgt", sagte Harms. BITKOM-Geschäftsführer Bernhard Rohleder ergänzte, die meisten Aussteller hätten ihre Erwartungen prozentual leicht zweistellig übertroffen. Dennoch bleibe der Branchenverband bezogen auf die Prognose 2005 eher konservativ. Erst müsse das zweite Quartal abgewartet werden. Für die Aussteller sei das Nachmesse-Geschäft deutlich wichtiger.

Umfrage des BITKOM
Das Stimmungsbarometer beruht auf einer vierteljährlichen Umfrage des BITKOM unter seinen Mitgliedern. 76 Prozent der ITK-Unternehmen - BITKOM vertritt 1.300 Firmen, wovon 700 direkte Mitglieder sind - rechnen demnach 2005 mit steigenden Umsätzen, fast 40 Prozent erwarten ein Erlösplus von mehr als fünf Prozent.

10.000 neue Stellen...
Der Branchenverband geht zudem weiter davon aus, dass im laufenden Jahr 10.000 neue Stellen auf dann 756.000 geschaffen werden. Die Stellen sollten vor allem von Software-Unternehmen und IT-Dienstleistern geschaffen werden, weil dort mit der größten Nachfrage gerechnet werde, erläuterte Harms. 86 Prozent der Software-Firmen erwarten demnach 2005 ein Umsatzplus, 79 Prozent sind es bei den IT-Dienstleistern. "Im Hardware-Bereich wird eher noch hier und da abgebaut." Jedoch erwarteten 63 Prozent der Anbieter ein Umsatzplus. Auch Dreiviertel der Festnetz- und Mobilfunkanbieter, die rund 40 Prozent des ITK-Marktes repräsentieren, rechnen mit steigenden Erlösen.

... aber 75.000 Stellen abgebaut
Seit 2000 hatte die Branche - Hardware-, Software- und Serviceanbieter sowie Telekommunikationsunternehmen - rund 75.000 Stellen abgebaut. Sollte der ITK-Markt in Deutschland 2006 wie erwartet um mehr als drei Prozent wachsen, könnten auch im kommenden Jahr zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Zuletzt hatte BITKOM von einem ähnlichen Wachstum wie 2005 gesprochen. (apa/red)