Weniger kaufen, mehr raubkopieren: Jede vierte Software wird illegal heruntergeladen

Ob Videospiele, Virenkiller oder Betriebssysteme, viele laden sich ihre Software lieber illegal herunter, anstatt sie zu kaufen. Jedes vierte Programm (25 Prozent) in Österreich ist raubkopiert. Der Softwareindustrie ging damit im Vorjahr eine Summe von 158 Millionen Euro verloren, so die Business Software Alliance. Im internationalen Vergleich liegen die Österreicher aber noch unter dem Durchschnitt.

Der Anteil unlizenzierter Software lag im Vorjahr weltweit bei 42 Prozent, in der EU betrug die Rate 35 Prozent, Tendenz deutlich steigend.

Vor allem Schwellenländer nutzen illegale Software
Das größte Problem sieht die Softwareindustrie zunehmend in Schwellenländern. Das dortige Wachstum des Softwaremarktes habe den Wert illegaler Programme weltweit um 14 Prozent auf ein Rekordhoch von 58,8 Mrd. US-Dollar getrieben, hieß es. Der Wert habe sich damit seit 2003 nahezu verdoppelt. Während die in Schwellenländern verkauften PCs inzwischen rund 50 Prozent des weltweiten Gesamtmarktes ausmachten, liege der Anteil der dort verkauften Software-Lizenzen bei weniger als 20 Prozent.

Die höchste Piraterie-Quote ermittelte der Softwareverband BSA in Georgien (93 Prozent), Simbabwe (91 Prozent) und Bangladesch (90 Prozent), am niedrigsten fiel sie in den USA, Japan und Luxemburg (jeweils 20 Prozent) aus. Deutschland liegt mit 27 Prozent im oberen Mittelfeld, gleichauf mit Großbritannien und vor Kanada und den Niederlanden (je 28 Prozent) sowie Norwegen (29 Prozent). In Europa entstehe der größte Schaden in Frankreich, hier errechnete die BSA bei einer Rate von 39 Prozent an illegal genutzter Software einen Verlust von 1,9 Mrd. Euro. (apa/red)