Wenige Raubkopien Österreich: Weltweit viertniedrigster Piraterierate bei Software

Österreicher erwerben 73 Prozent ihrer Software auf legalem Weg, nur 27 Prozent der in Österreich eingesetzten Software sind illegale Raubkopien. Die österreichischen Computernutzer zählen damit im internationalen Vergleich zu den "bravsten" Softwarekunden, hinter Dänemark, Neuseeland, den USA zurück und gleichauf mit Schweden auf Platz 4. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der US-Marktforschungsunternehmens IDC, im Auftrag des Branchenverbands Business Software Association (BSA), durchgeführte Studie. Die Daten gelten sowohl für den privaten PC-Nutzer als auch für Firmensoftware.

Insgesamt belaufen sich die durch den Software-Raub entstandenen Verluste in Österreich nach derzeitigem Stand auf 109 Mio. Dollar (88,6 Mio. Euro) im Jahr. "Peanuts" im Vergleich zu den USA: Die Amerikaner, die mit 22 Prozent zwar weltweit die niedrigste Raubkopierrate haben, verzeichnen in absoluten Zahlen mit 6,5 Mrd. Dollar auch die international höchsten Umsatzausfälle, weil der Softwaremarkt in den USA weit größer als in allen anderen Ländern ist.

Softwarediebstahl weiter angestiegen
Weltweit ist im vergangenen Jahr rund ein bis zwei Prozent mehr Software gestohlen worden als 2002, der dadurch entstandene Schaden hat sich auf 28,79 Mrd. Dollar vergrößert. Der Anteil der illegal kopierten Software am Gesamtmarkt ist im Vorjahr aber leicht zurückgegangen, die Durchschnittsrate lag 2003 - wie im westeuropäischen Mittel - bei 36 Prozent, nach noch 39 Prozent im Jahr davor.

Wachstumsmärkte mit hohen Piraterieraten
"Leider ergeben unsere Untersuchungen, dass die stärksten Wachstumsmärkte auch die höchsten Piraterieraten aufweisen, so wie China, Russland oder Indien. Wenn der Anteil unlizenzierter Software in diesen Ländern nicht sinkt, in denen Computer jetzt Einzug in das Leben und die Geschäfte der Menschen halten, dann wird auch die weltweite Piraterierate weiter steigen", kommentiert IDC-Chefforscher John Gantz die Untersuchungsergebnisse.

Gesamtmarkt Untersuchung
Basis für die jüngsten Untersuchung waren Analysen in 60 Ländern. Unter die Lupe genommen wurden heuer zum ersten Mal nicht nur Business-Software, sondern auch Betriebssysteme, Computerspiele und elektronische Nachschlagewerke. Die Ergebnisse seien also für den Gesamten Markt - also nicht nur für Firmen, sondern auch für Privatnutzer - repräsentativ, betont die BSA. (APA/red)