Timeline X: Mehr 13-Zöller für wenig Geld?
Die neue Acer-Serie im TEST von NEWS.at

Vor knapp eineinhalb Jahren zauberte Computerhersteller Acer mit der Timeline-Serie Notebooks aus dem Ärmel, die besonders auf schlanke Bauweise und energieeffiziente Hardware ausgelegt waren. Der Grundstein für einen kompakten Langstreckenläufer war somit gelegt, lediglich die Rechenperformance ließ noch viel Luft nach oben zu. Genau diesen Punkt hat Acer aufgegriffen, der Serie eine Frischzellenkur unter dem Namen Timeline X verpasst und sie mit Kampfpreisen ins Rennen um die Preis-Leistungs-Krone geschickt. NEWS.at hat einen der 13-Zöller (3820TG-434G32n) unter die Lupe genommen.

Ein erster Blick über das Timeline X 3820TG lässt eine hochwertige Verarbeitung vermuten: Die Deckelrückseite verfügt über ein gebürstetes Alu-Finish in Mattschwarz und auch die Handballenauflage an der Recheneinheit will mit silbergrauem Alu-Look punkten. Dieser Eindruck wird von der guten Gehäusesteifigkeit bestätigt und lässt darüber hinwegsehen, dass Display- und Tastaturrahmen mit fingerabdruckanfälliger Klavierlackoptik auskommen müssen. Wahrlich fantastisch ist für den 13-Zöller das geringe Gewicht von gut 1,8 Kilo. Das komplette Chassis scheint generell für den mobilen Einsatz geradezu prädestiniert.

Vom Display lässt sich das allerdings leider nicht behaupten. Dunkle Ausleuchtung, spiegelnde Oberfläche und große Blickwinkelabhängigkeit des Bildschirms machen die Lesbarkeit bei hellem Tageslicht zu einer echten Herausforderung. Auch der niedrige Kontrastwert von 170:1 spricht nicht gerade für das Panel mit einer maximalen Auflösung von 1366x768 Pixel. Was für den Arbeitsalltag noch als passabel einzustufen ist, kratzt im Multimedia-Betrieb (Filme, Spiele) hart an der Toleranzgrenze. Das Display lässt mit einem dezenten Grauschleier grüßen und dürfte ein Opfer im Kampf um die Preis-Leistungs-Krone gewesen sein.

Schwebende Tastatur, bodenständiger Akku
Ein kleiner Schwenk nach unten richtet den Fokus auf die Eingabe. Hier setzt Acer einmal mehr auf die sogenannte „Floating Tastatur“. Der T-förmige Querschnitt verleiht den Tasten eine schwebende Optik und ebensolches Tippen. Viel Feedback darf man sich nicht erwarten, der Druckpunkt ist sehr niedrig, der Tastenhub sehr kurz. Es wäre übertrieben, das Keyboard deshalb als Schwachstelle zu bezeichnen, allerdings sei angemerkt, dass dieses luftig lockere Feeling sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Fakt ist, dass diese Floating-Konstruktion auf alle Fälle sehr anfällig für Staub und Schmutz ist, den man so leicht nicht rausbekommen dürfte. Zweifelsohne sehr gut gelöst ist hingegen das Touchpad, das sehr präzise arbeitet und alle Multitouch-Funktionen beherrscht. Will man auf hohem Niveau jammern, hätte es lediglich ein wenig größer ausfallen können.

Nahtlos an die Mobilität des Chassis anheften kann sich die Akkuleistung. Dank Hybrid-Grafik konnte im Alltag bei durchschnittlicher Nutzung (mit WLAN) eine Laufzeit zwischen sechs und sieben Stunden festgestellt werden. Einen Arbeitstag lang kommt das 3820TG also ohne Steckdosen-Stopp ungefähr aus, was in Anbetracht der verbauten Hardware eine sehr überzeugende Performance darstellt.

Satte Leistung
Stichwort verbaute Hardware: Eine Intel Core i5-430M CPU mit 2,26 GHz und 4 GB RAM sowie eine hochwertige Hybrid-Grafik mit Intel-Chipsatz und ATI Mobility Radeon HD 5470 sorgen für genügend Leistungsreserven, um Multimedia-Inhalte in High Definition wiederzugeben und gängige Anwendungen wie beispielsweise Bildbearbeitungsprogramme ohne Probleme oder Einbrüche zu betreiben. In der Praxis ein wenig nervig erwies sich lediglich das Umschalten zwischen den zwei Grafiklösungen, ATI stellt leider noch kein automatisches Wechseln (a la NVIDIA Optimus) bereit. Der Windows Leistungsindex bescheinigt 5.1 von 7.9 Punkten und der 3DMark06 schlägt mit 4240 Punkten zu Buche. Selbst einfachere bzw. ältere Spiele können auf dem Notebook über der visuellen Schmerzgrenze von konstanten 30 Frames pro Sekunde zum Laufen gebracht werden.

FAZIT
Der neue 13-Zöller der Timeline X Serie kann vor allem mit außerordentlich hoher Mobilität punkten. Ein fantastisch robustes wie leichtes Chassis in Kombination mit einer Akkulaufzeit von bis zu sieben Stunden lassen diesbezüglich keine Wünsche offen. Auch bei der Leistung hat Acer gehörig nachgebessert und stößt in Regionen vor, die sich vor so manchem 15-Zöller nicht zu verstecken brauchen. Für einen Tiefpreis von rund 700 Euro also das Nonplusultra? Nicht ganz: Um das 3820TG auf derart günstigem Niveau zu halten, muss leider der Kompromiss eines bestenfalls passablen Displays eingegangen werden. Und auch die Floating Tastatur stößt sicherlich nicht überall auf Anklang. Alles in allem dennoch ein attraktiv geschnürtes Paket von Acer, mit dem die meisten Anwender sehr zufrieden sein dürften.

NEWS.at-Tipp: Für einen Aufpreis von rund 150 Euro erhält man das gleiche Modell mit stärkerer CPU und ATI Mobility Radeon HD5650. Das Mehr an Leistung bewirkt einen beträchtlichen Schub der Spieleperformance und macht das Notebook besonders für preisbewusste Gamer empfehlenswert. (bb)

Eckdaten Testgerät
Bezeichnung: Acer Aspire Timeline X 3820TG-434G32n
Bildschirm: 13.3 " WXGA TFT Glare-Bildschirm (1.366x768)
Prozessor: Intel Core i5-430M (Taktfrequenz: 2,26 GHz)
Grafikprozessor: Intel GMA 4500MHD und ATI Mobility Radeon HD 5470 (Hybrid-Lösung)
Speicher: 4.096 (2.048 + 2.048) MB
Festplatte: 320 GB

Anschlüsse/Konnektivität: 1 x DC-In, 1 x Externer Monitor, 1 x RJ-45, 1 x externes Mikrofon, 1 x Kopfhörer (Stereo), 1 x, 1 x HDMI (unterstützt das 1080p Signal Format), 1 x 5-in-1 CardReader, 3 x USB 2.0, WLAN (b/g/n), LAN, Bluetooth 2.1

Extras: Multitouch-Pad, integrierte HD Web Kamera, Virtual Surround Sound

Maße: 324x 235 x 28,9 mm, 1,8 kg