Tablet PCs: Geschäftsidee droht zu scheitern

Tablet PCs erweisen sich zunehmend als Flop. Wie die Londoner Marktforschungsgruppe Canalys berechnet hat, sind im zweiten Quartal dieses Jahres in Europa, Afrika und dem Nahen Osten (Region EMEA) gleich um 23 Prozent weniger Tablet PCs verkauft worden als im unmittelbaren Vorquartal. Damit haben die "tastaturlosen flachen Notebooks" schon in den ersten Monaten nach ihrem Launch die hoch gesteckten Erwartungen klar verfehlt.

"Niemand hat erwartet, dass mit den neuen Produkten über Nacht große Verkaufszahlen erreicht werden. Aber der Absatz ist selbst unter die konservativsten Erwartungen gefallen", kommentierte Canalys-Analyst Chris Jones die Marktentwicklung. Die Verkaufszahlen der Tablet PCs erreichen laut Jones bei den meisten Anbietern gerade einmal fünf bis zehn Prozent der Notebook-Absätze. Einer der Gründe dafür sei, dass die User nicht bereit seien, zugunsten einer gesteigerten Mobilität Abstriche bei den Features hinzunehmen. Darüber hinaus drücken die wirtschaftliche Lage und die Zurückhaltung bei den IT-Ausgaben, besonders bei Projekten, wo der Return on Investment nicht klar sei, auf den Absatz der "Flachmänner."

Technische Empfehlungen empfohlen
"Das erste Jahr ist immer schwach, aber dass die Verkäufe gerade in diesem Quartal zurückgehen, ist besonders enttäuschend", sagte Jones. Dass vor allem wichtige Produzenten wie Dell, IBM und Sony bisher keine eigenen Tablet PCs auf den Markt bringen, lasse die Konsumenten am Bekenntnis der Industrie zu den neuen Produkten zweifeln. Jones empfiehlt den Produzenten vor allem technische Verbesserungen bei den tastaturlosen Notebooks sowie Preisstützungsmaßnahmen für Tablet-PCs-Betriebssysteme für zumindest zwei Jahre.

HP ist Markführer
Insgesamt wurden in Q2 in den vergangenen drei Monaten in der Region EMEA 26.920 Tablet-PCs ausgeliefert. Marktführer war dabei HP mit einem Anteil von 28 Prozent, gefolgt von Fujitsu Siemens mit knapp 13 Prozent, Toshiba mit elf Prozent und Acer mit 10,8 Prozent. Andere Anbieter zusammen kamen auf 37,3 Prozent. (pte/red)

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