Strategie-Symposium: Chipindustrie zeigt sich optimistisch

Die Halbleiterindustrie geht ausgesprochen optimistisch in das neue Jahr. Auf ihrem jährlichen Strategie-Symposium im kalifornischen Pebble Beach gaben Marktforscher einheitlich positive Prognosen bezüglich der Entwicklung ab. So soll laut Berechnungen der Analysten von VLSI Research in San Jose der Umsatz der Chip-Ausrüster 2004 um satte 40 Prozent auf 43,5 Mrd. Dollar zulegen.

VLSI-Manager Dan Hutcheson warnte allerdings vor einem Lieferengpass: Die Industrie sei auf die stark anziehende Nachfrage schlecht vorbereitet, berichtet der Branchendienst SiliconValley.com.

"Derzeit können wir bei den Chip-Produzenten regelrechte Panikkäufe beobachten", sagte Hutcheson. Die Hersteller von Halbleiter-Equipment könnten allerdings damit überfordert sein. Die Produzenten hätten während der Rezession große Kapazitäten ausgelagert, so dass sie auf die nun anziehende Nachfrage nicht entsprechend reagieren könnten, warnte Hutcheson.

Der Analyst erwartet für 2004 ein ähnliches Boomjahr wie es die Jahre 1999 und 2000 waren. Mit dem 40-prozentigen Umsatzzuwachs werden die Chipausrüster ihr Plus vom vergangenen Jahr deutlich übertreffen. 2003 legte die Branche beim Umsatz um 18,4 Prozent auf 31,1 Mrd. Dollar zu. Der gesamte Halbleitermarkt soll nach Berechnungen von VLSI in diesem Jahr ebenfalls stark wachsen und zwar um rund 33 Prozent auf einen Umsatz von 189,6 Mrd. Dollar.

Ähnlich wie VLSI Research beurteilen auch andere Marktforschungsinstitute die Entwicklung durchwegs positiv. Bill McClean von IC Insights schätzt den Umsatzzuwachs 2004 in der gesamten Chipindustrie auf zumindest 27 Prozent. Bezüglich der Ausrüster wollte McClean zwar keine Prognose abgeben. Bei den Ausgaben der Halbleiter-Produzenten sei aber ein Plus von wenigstens 28 Prozent zu erwarten. Die Börsianer haben auf die positiven Aussichten bereits reagiert. An der Wall Street legten Ausrüster wie Applied Materials, Novellus Systems, KLA Tencor und Lam Research zuletzt stark zu und erreichten Werte über oder beim 52-Wochen-Hoch. (pte/red)

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