Roboterfußball: Die Grazer "Kicker" sind bei den deutschen Meisterschaften dabei

Statt schneller Dribblings sind eher einfache Torschüsse zu erwarten - doch die kleinen Schritte auf dem Fußballfeld bedeuten einen großen Schritt in der Entwicklung autonomer Roboter. Beim "Robocup German Open" in Paderborn werden vom 8. bis 10. April 63 Robo-Fußballerteams gegeneinander antreten.

Sie kommen von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industriefirmen in Deutschland, Finnland, Frankreich, Iran, Italien, Kanada, Polen und Österreich - unter ihnen ist auch ein Robo-Mannschaft der TU Graz.

Zweibeinige Premiere
Roboterfußball dient als Testszenario für die Entwicklung von Servicerobotern, die in der Lage sind, z.B. eintönige oder besonders gefährliche Arbeiten zu übernehmen. Neben der Weltmeisterschaft ist das deutsche Turnier das größte Erprobungsfeld in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik weltweit. Die deutschen Meisterschaften erleben heuer auch eine zukunftsweisende Premiere: Erstmals zeigen auch zweibeinige humanoide Roboter ihr Können, heißt es von Seite der Veranstalter am Fraunhofer Institut für Autonome Intelligente Systeme (AIS).

Acht Ligen
Austragungsort ist das Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn. Gespielt wird in acht Ligen: Sie unterscheiden sich durch die Robotergröße, die Spieleranzahl, die Spielfeldgröße und das Anforderungsprofil an die Roboter. Eines ist allerdings allen Spielern gemein - sie agieren selbstständig und ohne menschliche Hilfe beim Spiel.

"Per Anhalter durch die Galaxis"-Kicker
Als einzige österreichische Uni startet das Grazer Team in der Königsdisziplin "Middle-Size-Liga", in der die größten Robo-Kicker spielen. Mit dabei sind Ford, Arthur, Zaphod und Trillian - die vier Roboter der Teams der TU-Graz Graz, die unter dem Mannschaftsnamen "Mostly Harmless" antreten. Die Roboter werden von einem interdisziplinären Team aus Studierenden und Wissenschaftern "betreut".

Fünf Jahre Forschung
Die Spieler dieser Klasse erfassen mit ihren Sensoren und Kameras Informationen und treffen daraufhin eigenständig Entscheidungen. Jeweils vier Spieler stehen sich auf einem acht mal zwölf Meter großen Spielfeld gegenüber. "Anders als in den anderen Klassen müssen die Roboter dabei die gesamte Technik, also Sensoren, Kicker, Stromversorgung sowie Bilderkennung und -verarbeitung bei sich tragen", erklärt Stefan Galler ("Mostly Harmless"). Die Roboter müssen die Aufgaben ohne Einfluss von außen erledigen und auftretende Probleme selbst meistern. Seit fünf Jahren forscht und entwickelt das 20-köpfige Grazer Team aus Informatikern, Elektrotechnikern und Maschinenbauern im Bereich der mobilen autonomen Robotik. (apa)

Info-Links:
www.robocup-german-open.de
www.robocup.tugraz.at