PeopleSoft lehnt Oracle-Angebot ab: Über-nahmeschlacht dauert schon 17 Monate!

In der seit mehr als 17 Monaten andauernden Übernahmeschlacht um PeopleSoft ist auch nach dem Ablauf der jüngsten Angebotsfrist kein Ende abzusehen. Der Aufsichtsrat des Softwareunternehmens hat am Wochenende zum wiederholten Male ein Angebot des Konkurrenten Oracle abgelehnt und es als "unangemessen" zurückgewiesen. Das Unternehmen sei Grund legend mehr wert als die von Oracle gebotenen 24 Dollar pro Aktie, teilte PeopleSoft in einer Aussendung mit.

Oracle dagegen beruft sich auf die Unterstützung der Mehrheit der PeopleSoft-Aktionäre. Die Inhaber von mehr als 60 Prozent der Anteile hätten ihre Verkaufsbereitschaft signalisiert, teilte Oracle mit. "Die PeopleSoft-Aktionäre haben gesprochen und sich mehrheitlich dazu entschlossen, für 24 Dollar pro Aktie an Oracle zu verkaufen", sagte Oracle-CEO Larry Ellison. Oracle weitete die Angebotsfrist bis zum 31. Dezember 2004 aus. Oracle hatte Anfang November dieses Jahres sein Angebot auf 9,2 Mrd. Dollar angehoben und die Offerte als "endgültig" bezeichnet.

Sollte der PeopleSoft-Vorstand seine ablehnende Haltung beibehalten, wird die Entscheidung wohl auf die im kommenden Frühjahr stattfindende Jahreshauptversammlung vertagt. Allerdings wird ein US-Gericht über die Abwehrmaßnahmen befinden, die PeopleSoft gegen eine Oracle-Übernahme ergriffen hat. Sollte es gegen die so genannte "Giftpille" entscheiden, könnte die feindliche Übernahme auch schneller von statten gehen. (pte/red)