Nicht nur außen, sondern auch innen hui:
Der neue 27-Zoll iMac im NEWS.at-Test

Alles neu macht der Mai. Diesem Sprichtwort folgend, präsentierte Apple zu Beginn des Monats die neue Generation des iMac. NEWS.at hat getestet, was das All-in-One-Gerät kann.

Beim Testgerät handelte es sich um einen 27-Zoll-iMac mit Intel Core i7 3,4 GHz-Quadcore-Prozessor, 4GB Arbeitsspeicher und AMD Radeon HD 6970 M Grafikkarte. Zunächst sticht das silbermatte Unibody-Aluminium-Gehäuse ins Auge, an dessen Verarbeitung es erwartungsgemäß nichts auszusetzen gibt.

Nach einer Bootzeit von nur 25 Sekunden ist der iMac bereits hochgefahren und das Display entfaltet seine gesamte Farbbrillanz in voller Schärfe. Für Filmfans ein Nachteil: Bei der Auflösung von 2560 x 1440 Pixel sehen DVDs recht grobkörnig aus.

Während die IPS-Technologie dafür sorgt, dass man auch noch von einem sehr flachen Betrachtungswinkel von der Seite alles auf dem Bildschirm noch sehr gut erkennen kann, stellt das stark reflektierende Display in heller Umgebung ein Problem dar. Auch wenn der integrierte Umgebungslichtsensor dafür sorgt, dass die Bildschirmhelligkeit automatisch an die Umgebung angepasst wird, verkommt der iMac bei zu heller Umgebung rasch zu einem iMirror, in dem man zwar sich ausgezeichnet sieht, aber nicht das, was der Bildschirm eigentlich anzeigen soll.

Leistung
Wie sich im NEWS.at-Test gezeigt hat, arbeitet der iMac erstaunlich leise, erhitzt dabei jedoch sehr. Arbeitet man für längere Zeit mit dem Gerät, wird die Rückseite so heiß, dass man sie kaum noch anfassen kann.

Um die Leistung des iMac zu eruieren, wurden im NEWS.at-Test zwei Benchmark-Tests durchgeführt. Jener von Geekbench berücksichtigt den Prozessor und den Arbeitsspeicher. Mit einem Score von 11.750 lag der getestete iMac über dem Vorjahresmodell (Score: 9.142) und dem 15-Zoll-MacBook Pro von 2011 mit Intel Core i7 2,20 GHz (Score: 9.847), blieb jedoch hinter dem MacPro von 2010 mit Intel Xeon 3,33 GHz (Score: 16.011) zurück.

Im Echtzeit-Rendering-Test von Cinebench R 11.5 erwies sich das Testgerät als fast so schnell wie ein 8-Kern-Gerät (OpenGL: 40,03Bps; CPU: 6,69 Punkte). Damit sollten aktuelle Spiele zwar auch in hoher Auflösung gut laufen, bereits in einem Jahr könnte man sich jedoch nach einer neuen Grafikkarte sehnen. Dieser Wunsch wird bei dem All-in-One-Gerät jedoch unerfüllt bleiben. Der einzige Bereich, in dem man den iMac im Nachhinein aufrüsten kann, ist der Arbeitsspeicher. Dieser kann auf bis zu 16 GB erweitert werden.

Anschlüsse
Der 27-Zoll-iMac ist mit einem Ethernetanschluss, vier USB-Anschlüssen, einem Audioausgang/optisch-digitaler Audioeingang, einem Kopfhörer-Anschluss, einem Firewire800-Anschluss sowie zwei Thunderbolt-Anschlüssen ausgestattet. Letztere gehören nur beim 27-Zoll-Modell zur Ausstattung, denn der 21-Zoll-iMac verfügt nur über einen Thunderbolt-Anschluss. Das sollte die Kaufentscheidung derzeit jedoch nicht beeinflussen, da es für den Highspeed-Anschluss noch keine Peripheriegeräte gibt. Dies soll sich jedoch im Sommer ändern, wie auf Anfrage unter anderem von LaCie zu erfahren war. Daher konnte im NEWS.at-Test nicht überpüft werden, ob Thunderbolt tatsächlich bis zu 20 mal schneller als USB und bis zu 12 mal schneller als FireWire ist.

Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des iMac. In diesem Punkt kommt ein altes Apple-Problem zu tragen: Zugunsten des Designs muss man Abstriche bei der Nutzerfreundlichkeit machen. So muss man bei jedem Steckplatzwechsel rund um den iMac greifen. Wer dies also häufig machen muss, sollte den Kauf eines USB-Hubs in Erwägung ziehen. Kopfhörer sollten zudem mit einem entsprechend langen Kabel ausgestattet sein, da dieses rund um den iMac führen muss.

Zubehör
Im Lieferumfang sind ein Wireless Keyboard und eine Magic Mouse enthalten. Das ultraflache Keyboard gibt beim Tippen kaum Geräusche von sich. Nachteil: Die Tastatur ist sehr klein. So wurde nicht nur auf einen Zahlenblock, sondern auch weitgehend auf Zwischenräume zwischen den Tasten verzichtet. Diese liegen daher recht nah beisammen. Wer jedoch mit Laptop-Tastaturen kein Problem hat, soll sich auch daran nicht stören.

Während der optische Aufputz, den die Magic Mouse für den Arbeitsplatz darstellt außer Frage steht, ist ihre Tastenlosigkeit gewöhnungsbedürftig. Dafür ist die Mouse mit Multitouch ausgestattet. Fährt man mit zwei Fingern über die Mouse kann man scrollen, was sich beim Arbeiten jedoch als unpraktisch erweist.

Fazit
Apple hat sein Versprechen von der schönen Schale und dem schönen Kern gehalten. Der iMac arbeitet nicht nur schnell, sondern auch äußerst leise. Das Display gibt Bilder aus zahlreichen Betrachtungswinkeln gestochen scharf wieder. Negativ ist jedoch, dass das Display stark reflektiert, was das Arbeiten in heller Umgebung nahezu unmöglich macht. Abzüge gibt es auch für die Anschlüsse, die sich allesamt auf der Rückseite befinden. In diesem Punkt seien auch die Thunderbolt-Anschlüsse erwähnt, für die man derzeit noch keinerlei Verwendung findet.

Viele dürften auch die hohen Anschaffunskosten abschrecken, die bei 1.149 Euro für das kleinste Modell beginnen. Wer ein Gerät sucht, das man von Zeit zu Zeit aufrüsten kann, ist beim iMac an der falschen Adresse, was jedoch auch auf alle anderen All-in-one-Geräte zutrifft.

(red)