Neuer IBM-Prozessor bricht alle Rekorde:
FORMAT: "Big Blue" zeigt weltschnellste CPU

Blau ist für Garri Kasparow seit 1997 eine Reizfarbe. "Deep Blue" hieß IBMs Supercomputer, der erstmals einen regierenden Schachweltmeister unter Turnierbedingungen schlagen konnte. Hauptverantwortlich für seine Spielstärke war die enorme Rechenleistung. Das System konnte bis zu 100 Millionen Stellungen pro Sekunde durchrechnen. 256 Prozessoren in zwei riesigen Türmen sorgten für die nötige Power. Gewicht: 1,4 Tonnen.

Ein Jahrzehnt später: IBMs neuester Prozessor "power6" bringt die dreifache Rechenleistung auf einem daumennagelgroßen Chip unter. Deep Blue ist längst zerlegt und im Museum zu bewundern. Die Zeit rast - besonders in der IT.

Die sechste Generation von IBMs "power"-Reihe soll "der schnellste jemals gebaute Mikroprozessor" sein und neue Rekorde bei allen wichtigen Prozessor-Eckdaten aufstellen. Nach fünfjähriger Entwicklungszeit konnte vor allem die Taktfrequenz der mit zwei Rechenkernen (Dual Core) arbeitenden Chips radikal auf bis zu 4,7 Gigahertz erhöht werden. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem Vorgängermodell power5+. Dabei soll power6 nicht mehr Strom fressen als sein älterer Bruder. Niedrigenergie-Transistoren machen es möglich. Teile des Prozessors und des Speichers schalten sich automatisch ab, wenn gerade einmal nichts zu tun ist. Bei der Präsentation brachte IBM auch Umweltargumente vor: "Wir haben in der IT keine Performance-Krise, sondern eine Energie-, Kühlungs-, Platz- und Effizienz-Krise." power6 sei darauf die richtige Antwort. Insgesamt habe man eine Milliarde Dollar in die Vision vom "grünen Rechenzentrum" investiert. Aus Big Blue wird Big Green.

Der erste IBM-Unixserver mit dem neuen Superprozessor soll im Juni auf den Markt kommen. Der p570 wird je nach Konfiguration mit zwei bis acht Prozessoren ausgestattet sein. Der Preis bewegt sich zwischen 60.000 und 250.000 Dollar. Sechs p570 sollen bis zu 300 Server der Konkurrenz ersetzen können, verspricht IBM. Der neue Prozessor soll dann sukzessive in allen Servern der p- und i-Serie verbaut werden.

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