Neuer Anlauf für Sprachsteuerung am PC:
Auch Windows Vista übt Sisyphos-Aufgabe

Die meisten Menschen können nicht so schnell schreiben, wie sie tippen. Diesen Nachteil wollen sich Spracherkennungsprogramme zunutze machen, die bis zu 212 gesprochene Wörter pro Minute in geschriebenen Text verwandeln. Doch diese Anwendungen, die große Zeitersparnis versprechen, haben noch ihre Fehler.

Selbst wenn Programme eine Erkennungsgenauigkeit von 95 Prozent versprechen, bedeutet das immer noch, dass jedes zwanzigste Wort falsch ist und korrigiert werden muss. Verfasser von Gutachten oder medizinischen Befunden können diese Fehlerquote nicht tolerieren.

Neues System, neuer Anlauf
Beim neuen Betriebssystem Windows Vista wird ein Spracherkennungs- und Steuerungsprogramm bereits mitgeliefert. Dieses ermöglicht nicht nur das Diktieren von Texten, sondern auch das Steuern des Computers mit gesprochenen Befehlen. Doch um diese Funktion nutzen zu können, muss man zuerst lernen, welche Sätze man sagen muss, damit das Programm dann den gewünschten Befehl ausführt. Ob diese Art der Computersteuerung sich durchsetzen kann, muss sich erst zeigen. Bereits im Jahr 2000 wurde ein Boom bei Sprach-Dialogsystemen vorausgesagt, der dann doch nicht eingetreten ist.

Automatisiert ja, frei nein
Für manche Berufsgruppen, wie beispielsweise Radiologen, sind Diktierprogramme jedoch eine eindeutige Zeitersparnis. Denn wer Texte schreibt, die immer gleich strukturiert sind und nur einen eingeschränkten Wortschatz benötigen, dem können Spracherkennungsprogramme gute Dienste leisten. Sobald ein solches Programm mit frei gesprochenen Sätzen konfrontiert wird, treten Probleme auf. Gewöhnungsbedürftig ist für die meisten wohl auch, dass jedes Satzzeichen und jeder Formatierungsbefehl ausgesprochen werden müssen. (pte/red)