Neue Studie zur Software-Piraterie: Weltweit sind 36% der Programme geklaut!

Die Business Software Alliance (BSA) hat die internationale Pirateriestudie veröffentlicht. Dieser Studie zufolge ist mehr als jede dritte Software, die weltweit eingesetzt wird, eine Raubkopie. Allein in der Schweiz entstand der IT-Industrie im vergangenen Jahr dadurch ein Umsatzausfall von 394,8 Millionen Schweizer Franken. In ganz Westeuropa liegt die Piraterierate bei 36 Prozent, was auch dem weltweiten Anteil illegaler Software entspricht. Global liegt die Schadenssumme bei fast 29 Milliarden Euro. Im Vergleich der Regionen liegt Westeuropa hier mit einem Umsatzausfall von 9,6 Mrd. US-Dollar (USD) vor Nordamerika (7,2 Mrd. USD) und Asien (7,5 Mrd. USD).

Die diesjährige Studie wurde erstmals von der International Data Corporation (IDC) durchgeführt. Demnach wurde im vergangenen Jahr weltweit Software im Wert von 80 Milliarden US Dollar auf Computern installiert, von der allerdings nur Software im Wert von 51 Milliarden rechtmässig erworben wurde.

Europa: Weltweit größte Schadenssumme
Ein erschreckendes Ergebnis hat die IDC für Europa ermittelt. Im Bereich Westeuropa liegt der Umsatzausfall für die IT-Industrie bei 9,6 Mrd USD. In Osteuropa liegt er bei einer durchschnittlichen Piraterierate von 71 Prozent bei 2,11 Mrd. USD. Dabei sind vor allem die Ukraine (91 Prozent) und Russland (87 Prozent bei 1,1 Mrd. USD Umsatzausfall) führend.

Westeuropa liegt im weltweiten Schnitt
In Westeuropa, das mit seiner durchschnittlichen Piraterierate von 36 Prozent genau im weltweiten Schnitt liegt, können Dänemark (26 Prozent), Österreich und Schweden (27 Prozent) als Vorbilder dienen, während Griechenland mit 63 Prozent sowie Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Irland mit Piraterieraten über 40 Prozent ein bedenkliches Bild liefern. Die Schweiz liegt damit im weltweiten Vergleich auf Rang zehn im Anteil legaler Software. Wegen ihres starken IT-Marktes nimmt sie aber dennoch den 18. Platz in der Liste der grössten Umsatzausfälle ein.

Viele Raubkopien in Polen und Kroatien
Unter den zehn neuen EU-Ländern tun sich Ungarn (42 Prozent) und Tschechien (40 Prozent) positiv hervor, während vor allem Polen (58 Prozent) und Kroatien (59 Prozent) bei der Angleichung an den Standard Westeuropas noch einen weiten Weg vor sich haben.

Nord- und Südamerika: starkes Gefälle
Ein gemischtes Bild ergibt sich zwischen Nord- und Südamerika. Während die USA mit einer Piraterierate von 22 Prozent gleichzeitig den weltweit grössten Umsatzausfall (6,5 Mrd. USD) verzeichnen, ist die Region Nordamerika den Umsatzausfall der lokalen Softwareindustrie betreffend hinter Westeuropa und Asien auf dem dritten Platz.

Herausforderung für die Wirtschaft
"Softwarepiraterie bleibt eine der grossen Herausforderungen für die Weltwirtschaft", bestätigt Robert Holleyman, President und CEO der BSA. "Von Algerien bis Neuseeland, Kanada bis China, kosten Raubkopien die Regierungen Steuereinnahmen und Arbeitsplätze innerhalb der gesamten Technologie-Wertschöpfungskette. Sie schädigen die lokalen einheimischen Softwareindustrien." (pte/red)