Nach dem Ultimatum: Die EU-Kommission reagiert positiv auf Microsoft-Vorschläge

Der US-Konzern Microsoft hat mit seinen Vorschlägen zur Umsetzung von Auflagen der EU-Kommission eine positive Reaktion der Wettbewerbsbehörde ausgelöst. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte, sie sei zufrieden, dass Microsoft nun bestimmte, den Auflagen zu Grunde liegende Prinzipien akzeptiert habe.

Für das von dem Unternehmen in der vergangenen Woche kurz vor Ablauf eines Ultimatums vorgelegte Konzept soll nun ein Markttest eröffnet werden, in dem Wettbewerber eine Stellungnahme abgeben können. Wie lange dieser Test läuft, sagte die Kommissarin nicht.

Nach den von der Kommission verhängten Auflagen muss Microsoft unter anderem eine Version seines Betriebssystems Windows ohne das Audio- und Videoabspielprogramm Media Player anbieten. Zudem soll das Unternehmen Software-Schnittstellen offen legen, damit andere Hersteller leichter als bisher Produkte für Windows entwickeln können.

Microsoft macht Zugeständnisse
Microsoft sicherte nun - knapp eine Woche vor Ablauf eines Ultimatums - zu, dass der Konzern die Entwicklung und den Verkauf von Konkurrenz-Netzwerkrechnern, die mit Windows- Personalcomputern und Servern verknüpfbar sind, weltweit zulassen wird. Eine Kategorie der Schnittstelleninformationen soll ohne Lizenzgebühren herausgegeben werden.

Kroes erklärte, sie dringe auf eine vollständige Erfüllung der EU- Sanktionen vom März 2004: "Ich bin froh, dass Microsoft gewisse Prinzipien anerkennt, auf denen die Umsetzung des Kommissionsbeschlusses basieren muss", so die Kommissarin.

Rekordstrafe bereits bezahlt
Vor gut einem Jahr hatte die EU-Kommission gegen den US-Softwareriesen auch eine Rekordstrafe in Höhe von knapp 500 Mio. Euro verhängt, weil er seine dominante Position dazu genutzt haben soll, Wettbewerbern zu schaden. Diese hat Microsoft bereits bezahlt. (apa)