"Mobile Computing" einmal anders: Intels Technologie macht auch Desktops flexibel

Unter "Mobile Computing" versteht man üblicherweise die Arbeit mit tragbaren Geräten wie Laptops, Smartphones oder Personal Digital Assistants (PDAs). Intel arbeitet unter der Bezeichnung Intel Internet Suspend / Resume (ISR) an einer Technologie, die auch mit einem PC das ortsunabhängige Arbeiten ermöglichen bzw. erleichtern soll. Dafür wird der ganze Rechner inklusive Hardware, Betriebssystem, Programme und Daten virtualisiert und über das Internet auf den aktuellen Rechner übertragen.

Basis für Intels ISR ist eine virtuelle Maschine auf der Basis des Linux-Client von VMware. Dieser abstrahiert für das eingesetzte Betriebssystem Windows XP den tatsächlichen Rechner soweit, dass Windows samt seinen Anwendungen wie etwa Office auf jeder beliebigen Hardware laufen kann. Damit wäre der "transportable" Software-PC, der auf beliebigen Hardware-Konfigurationen läuft, bereits realisiert, wenn da nicht der Umfang der notwendigen Daten wäre. Diese bewegen sich zumeist im zweistelligen Gigabyte-Bereich.

Cache-Warning
Die Entwickler von Internet Suspend / Resume haben daher einige "Tricks" entwickelt, um die Startzeiten eines ISR-PCs im Bereich eines normalen Laptops zu halten. Zum einen setzten sie, wenn der nächste Rechner bekannt ist (etwa beim Wechsel vom Firmen-PC auf den PC daheim), auf das so genannte "Cache-Warming". Dabei werden dem zukünftigen Arbeits-PC bereits im Betrieb die notwendigen Daten vorausgeschickt, so dass bei der Inbetriebnahme nur mehr die letzten Änderungen übertragen werden müssen.

Lock-aside-Cache
Eine weitere Methode zur Geschwindigkeitsoptimierung ist der "Look-aside-Cache". Hierbei setzten die Entwickler darauf, dass sich viele der Daten zwischen den PCs ähneln. Daher sucht der ISR-Client auf lokalen Festplatten, USB-Sticks, etc. nach Daten, die er auch für den zu übertragenden PC verwenden kann, so dass nur noch die relativ geringen Änderungsdaten übermittelt werden müssen.

In zwölf Sekunden verfügbar
Benötigt ein unvorbereiteter PC in einem Firmennetzwerk etwa 40 Minuten, um einen ISR-PC zu starrten, so kann man diese Zeit mit "Cache-Warming" auf 10 Sekunden drücken. Mit dem "Look-aside-Cache" ist der ISR-Rechner etwa nach zwölf Sekunden verfügbar.

Netzwerkbelastung zu hoch
Selbst wenn man alle Optimierungsmöglichkeiten einsetzt, ist die Netzwerkbelastung durch ISR noch immer so hoch, dass es im Alltagsbetrieb zu Beeinträchtigungen für die anderen Benutzer kommen kann. Das Projektteam von Intel und der Carnegie Mellon University arbeitet allerdings weiterhin an der Verfeinerung des Konzepts. (apa)